Dienstag, 27. August 2013

Platz 16 - Oscars 2002

Oscars 2002 - Och, so'n Thriller, das wär's doch!

A Beautiful Mind (Ron Howard) 7/10 (?)

Ahhhh, Schande auf mein Haupt. Ich habe den Film schon einmal gesehen, kann mich aber nicht mehr richtig gut an ihn erinnern. Tut mir Leid, ich hätte die Oscar Verleihung 2002 dann bereits am Anfang besprochen müssen. Aber egal, ich werde eine ausführlichere Besprechung nachholen. Ich kann mich erinnern, dass der Film nicht schlecht war, aber auch nicht so gut, als dass ich mich an ihn erinnern könnte, nicht wie zwei der nachfolgenden Filme. Viele Kritiker meinen, dass Russel Crowe für diesen Film den Oscar verdient hätte und nicht im Jahr zuvor für Gladiator (auf das wir natürlich auch noch zu sprechen kommen). Jennifer Connelly hat ihn dafür bekommen, als beste weibliche Nebendarstellerin, im Gegensatz zu Crowe wäre hier der Preis ein Jahr früher sehr viel verdienter gewesen. Ich spreche hier von ihrer Rolle als Marion im grandiosen Requiem for a Dream - wofür sie leider nicht nominiert wurde.

Der Herr der Ringe - Die Gefährten (The Lord of the Rings - The Fellowship of the Ring, Peter Jackson) 9.5/10

Wenn es einen Film gibt, bei dem ich so gut wie jede Zeile mitsprechen kann, dann ist es dieser. Ich habe auch wahrscheinlich noch keinen häufiger gesehen. Meiner Meinung nach ist es der beste Teil der Reihe, wenn man ihn als einzelnen Actionfilm betrachtet. Als Fan der Bücher allerdings ist der letzte am besten, keine Diskussion (auch hier: Besprechung folgt). Die Länge des Films ist perfekt, eine epische Einführung über die gesamte erste Stunde, gefolgt von der Gründung der Gemeinschaft, gefolgt von Action pur mit einem tollen Ende, nach dem man direkt mehr will. Ein Tag mit allen drei Filmen ist übrigens sehr zu empfehlen, man muss ihn nur gut planen und früh genug anfangen.

Gosford Park (Robert Altman) 9.25/10

Eine feine Jagdgesellschaft besucht einen Adelssitz auf dem englischen Lande, wird bedient, isst, betreibt Konversation und wird Zeuge eines Mordes, bei dem jeder die Tat begangen haben kann. Klingt jetzt nicht so spannend, ist es aber. Was den Film auszeichnet, ist sein exzellentes Drehbuch, das so viele Figuren einführt und es dabei trotzdem schafft jedem einzelnen einen Charakter einzuhauchen und ihn interessant zu machen. Julian Fellows, der Autor, ist das Mastermind hinter Downton Abbey, einer meiner Lieblingsserien der letzten Jahre und man sieht deutlich, dass er alle Ideen bereits in diesen Film integriert hat. Es ist bereits hier spannend zu sehen, dass beide Ebenen fast die selben Handlungsabläufe und Rangfolge haben. Es wird genauso gelästert und integriert wie beim Adel und genauso werden auch Emotionen dargestellt, die beide Schichten betreffen. Das Ensemble ist weltklasse, die erste Riege englischer Schauspieler wurde versammelt und alles drumherum wirkt unglaublich authentisch - Sets, Kulissen und Kostüme fühlen sich wie 1930 an. Einziges Manko ist, dass man mit Informationen erschlagen wird, obwohl der Film über zwei Stunden andauert. Der Film macht unglaublich Spaß, doch ist solch ein Format besser im TV geeignet, was Downton eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.

Moulin Rouge! (Baz Luhrman) habe ich erst einmal gesehen und liegt hier als DVD bereit, ich kann mich aber nicht überwinden, ihn mir anzusehen, Musicals sind nicht unbedingt was für mich. Wenn jemand den Film mit mir anschauen will, bitte meldet euch.

In The Bedroom habe ich bislang nicht gesehen, keine Bewertung möglich.

Besserer Gewinner: Herr der Ringe 1 (Aber der dritte Teil hat gewonnen, deshalb ist es keine Ungerechtigkeit), vielleicht sogar Gosford Park als Tribut an Altman

Mein persönlicher Gewinner: Y Tu Mama Tambien

Top 3 der übrigen Filme des (sehr guten) Jahres

1. Y Tu Mamá También (Alfonso Cuaron) 9.5/10

Wenn ihr einen Film sehen wollte, der zeigt, wie heranwachsende Jugendliche - hier zwei Jungs - wirklich ticken, schaut euch diesen an. Julio und Tenoch sind zwei Burschen, die eine Reise zu einem weit abgelegenem Strand machen wollen, dabei Weiber aufreißen und Tequila konsumieren wäre auch nicht schlecht. Bei einer Feier vor der Fahrt lernen sie die ältere, unglückliche Luisa kennen und aus einer Laune heraus, ob sie nicht mitkommen wolle. Zur Überraschung der Jungs sagt sie zu und so machen sie sich zu dritt auf eine Reise durch Mexiko. Was sie dort erleben und wie es alle verändert werde ich hier nicht weiter vertiefen, doch ist es anders und sehr viel realistischer, als alle Filme über Jugendliche, die ihr jemals gesehen habt. Die drei Hauptdarsteller und der Regisseur wurden danach erfolgreich mit Filmen aus Hollywood. Der Film war ein Riesenhit in Mexiko, aber in Deutschland nur sehr schwer vorstellbar. Absolute Empfehlung meinerseits.

2. The Royal Tennenbaums (Wes Anderson) 9.5/10

Mein Nummer zwei bei den Filmen von Wes Anderson. Ein wahnsinnig detaillierter Film über ein dysfunktionale Familie, mit all ihren Macken, verrückten Ideen, aber auch schönen Seiten, verpackt in einem denkwürdigen Haus, das wirklich so in New York steht. Die Schauspieler haben ihre helle Freude bei der Arbeit, Ben Stiller in seiner besten Rolle (ich vergesse Zoolander nicht, auch super) und man kann diesen Film nur mögen. Großer Bonus: Man entdeckt bei jedem Sehen etwas neues, sei es auch nur ein kleines Detail, was jeden Film von Anderson ausmacht.

3. Mulholland Drive (David Lynch) 9.5/10

Ein zweigeteilter Film. Die erste Hälfte beschreibt, wie eine Junge Dame aus dem Mittleren Westen nach Los Angeles kommt und ihren Aufstieg in Hollywood erlebt. Schön und gut, das macht noch keinen ganzen Film aus. Richtig beginnt er erst ab der zweiten Hälfte, wo die Handlung komplett und ich wiederhole, KOMPLETT auf den Kopf gestellt wird. Einer der ganz wenigen Filme, bei denen mir beim Sehen die Kinnlade runtergeklappt ist. Ich werde keine Details preisgeben, schaut ihn euch an und wenn ihr denkt, wie langweilig die erste halbe Stunde rüberkommt, um so besser.

Weitere Knaller des Jahres: Die fabelhafte Welt der Amelie, Donnie Darko, Zoolander



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