Sonntag, 29. September 2013

Platz 1 - Oscars 1994

Oscars 1994 - Whoever saves one life, saves the world entire

Der klare Gewinner in meinen Top 20 und bevor ich näher auf ihn eingehen werde, möchte ich mich bei allen Lesern bedanken. Die Top 20 ist vorbei, doch die Seite geht jetzt erst richtig los. Also bleibt dabei, ich versuche jeden Tag einen neuen Eintrag zu posten.

Schindlers Liste (Schindler's List, Steven Spielberg) 10/10

Einer der wichtigsten Filme der letzten 20 Jahre und der erste Film, bei dem ich am Ende nur noch ein Häufchen Elend war, so hat er mich mitgenommen. Erzählt wird die Geschichte von Oskar Schindler, der während des Zweiten Weltkrieges eine Gruppe von Juden rettet, in dem er sie mit Hilfe von gefälschten Papieren in seiner Fabrik in Krakau arbeiten lässt. Liam Neeson spielt die Hauptrolle sehr überzeugend, genauso wie Ben Kingsley als sein jüdischer Kollege Itzhak Stern; aber die beste Performance liefert Ralph Fiennes als wiederlicher Nazi-Scherge Amon Göth. Eine der bösesten und verabscheuungswürdigsten Figuren, die jemals auf Film festgehalten wurde. Die Bilder sind sensationell gut gelungen und passend in Schwarz-Weiß gehalten, bis auf eine Ausnahme, dem kleinen Kind in rot. Die Ausstattung, Kulissen und Kostüme sind nahe an der Perfektion, man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt, das größte Kompliment, das man einem Film geben kann, der so viele Jahre zurückliegen soll.

Auf der Flucht (The Fugitive, Andrew Davis) 8.5/10

Einer DER Actionklassiker der letzen 20 Jahre. Harrison Ford als Dr. Kimbel, der ungerechterweise dem Mordes seiner Frau beschuldigt wurde, zum Tode verurteilt wurde und schließlich, ihr habt es erraten, der Polizei entkommt, flieht und herausfinden will, wer wirklich der Mörder war. Tommy Lee Jones ist der ehrgeizige Cop auf der Jagd nach ihm, er spielt die Rolle sehr charismatisch, so wie man sich einen guten Polizisten vorstellt, dass er allerdings den Oscar davor verdient hat wage ich zu bezweifeln, Fiennes war doch um einiges besser. Aber nichtsdestotrotz, dieser Film hat zwar einige Längen, man hätte gut und gerne eine halbe Stunde rauskürzen können. Aber wer heute einen Film sieht, bei dem jemand aus dem Gefängnis ausbricht, oder wie hier, aus einem Transporter fliegt: So gut wie alle Szenen sind hier abgekupfert worden.

Und gerade hat eine meiner Lieblings-Webseiten auch einen Eintrag zu diesem Oscar-jahrgang geliefert. Passt ja.

Die anderen für den besten Film nominierten Filme habe ich bislang noch nicht gesehen: Im Namen des Vaters (In The Name Of The Father, Jim Sheridan), Das Piano (The Piano, Jane Campion) und Was vom Tage übrig blieb (Remains Of The Day, James Ivory).

Ein weiterer sehr guter Film des Jahres war Philadelphia (Jonathan Demme), der eine neue Diskussion über den Umgang mit Menschen, die unter dem HIV-Virus leiden, in der Gesellschaft entfacht hat. Es ist aber schon zu lange her, als dass ich eine Bewertung dazu abgeben könnte.

Samstag, 28. September 2013

Rocky

Yo, Adrian.

So, liebe Leute, bevor ich morgen zu Platz eins komme, werde ich heute eine Kritik zu einem der coolsten Filme schreiben, bei denen Sport vorkommt: Rocky!! Der Klassiker aus dem Jahr 1976 von Sylvester Stallone.

Positiv: 
  • Sehr sympathische Geschichte des Losers, dem nichts gelingt und dann läufts irgendwann - Vor allem auch, dass beide Hauptfiguren keine Schönheiten sind, etwas sehr seltenes für solch einen Film, der ja mit einem Minimalbudget gedreht wurde
  • Der Film strotzt nur so vor legendären Szenen: Lecker Eigelb im Glas, die Schweinehälften und natürlich das Rennen auf die Treppen des Museums
  • "AAAAAAAAADRRRRRRRRIIIIIIIAAAAAAN" als Höhepunkt eines tollen Endes
  • Eine der coolsten Montagen der Filmgeschichte und darüber läuft einer der besten Musikstücke aller Zeiten, den man nie vergessen kann und immer mit diesem Film verbindet
  • Interessante Einblicke in die ärmeren Stadtteile von Philadelphia
  • Da er ja in den 1970er Jahren spielt, hat Rocky NATÜRLICH Style, automatisches Plus - Apollo Creed sieht auch aus wie Lionel Richie zu "Hello"-Zeiten
Negativ:
  • Extrem vohersehbar - was aber die meisten Filme sind, die etwas mit Sport zu tun haben
  • Dialoge zum Fremdschämen  - "Vielleicht mag ich auch Müllhaufen" - "Keiner mag Müllhaufen" - was aber auch an der altertümlichen Synchronisation liegen kann, die einen rauen Ton produzieren wollte ("PAW, weißte?!") aber herrlich versagt
  • Viel zu langer Beginn, bevor es richtig rund geht und er mit dem Boxen beginnt vergeht fast die Hälfte des Films
  • Adrians Bruder ist dermaßen unsympatisch geraten, klar, er soll so sein, aber trotzdem, will man am liebsten den Ton abschalten, wenn er auftritt
Fazit:

Leider zieht sich der Anfang zu sehr, als dass eine höhere Wertung drin wäre, aber er ist einfach dermaßen sympathisch und sobald Rocky mit dem Boxen beginnt, dann ist er echt super. 
8/10

Donnerstag, 26. September 2013

Platz 2 - Oscars 2008

Oscars 2008 - What business is it of yours where I'm from, friendo?

No Country For Old Men (Joel & Ethan Coen aka Coen Bros) 9.5/10

Der beste Film der Coens und dabei so anders als all ihre Filme zuvor. Kaum ist etwas von ihrem trockenen Witz übrig geblieben, alles ist so verdammt ernst in der Wüste, wo kaum Leben existiert und zu Beginn des Films eine ganze Menge Leichen rumliegen. Diese werden von einem Typen namen Llewyn Moss entdeckt, der daraufhin in allerlei Schwierigkeiten gerät, namentlich in die Fänge des Killers Anton Chigurh, einer der Top 5 gruseligsten Figuren der Filmgeschichte - allein schon für die Prinz Eisenherz-Frisur. Ein insgesamt sehr düsterer Film mit unglaublichen Bildern - hier besonders die Szenen in der Wüste bei Nacht - erdrückender Atmosphäre und einem stark aufspielenden Javier Bardem, der völlig zu Recht den Oscar als bester Nebendarsteller gewonnen hat. Er trägt den Film, wohingegen Josh Brolin als Moss etwas blass bleibt, was aber an seiner Figur liegt, auch das Buch von Cormac McCarthy, auf dem der Film beruht, legt größeren Wert auf Chigurh. Die einzige vollkommen integere Figur ist Tommy Lee Jones als alternder Sheriff, der allen auf die Schliche kommt und damit die einzig sympathische Stütze für den Zuschauer ist.

There Will Be Blood (Paul Thomas Anderson) 9.75/10

Daniel Day-Lewis liefert in diesem Film die beste Performance der letzten 20 Jahre ab, kein Frage. Sein Daniel Plainview ist zu einem der ikonischen Figuren des amerikanischen Kinos geworden und insgesamt wird dieser Film in den kommenden Jahrzehnten ausgiebigst analysiert werden, so viele Details lassen sich jedes mal aufs neue finden. Dabei ist es kein perfekter Film, es gibt doch zu viele Längen und Unstimmigkeiten (was passiert mit Paul Danos Zwilling, wieso taucht Daniels Bruder auf), doch der Rest ist überragend. Für das Szenario bin ich eh zu haben (Amerika im Aufbau, nach dem "Wilden Westen) und die Story des gierigen Ölbarons ist faszinierend. Wie kann ein Mensch so werden, was muss er alles tun, um seinen "Traum" auszuleben. Und dieser Traum ist so verabscheuungswürdig, dass man nicht wegschauen kann. Die Bilder sind großartig, die Schauspieler sind großartig und das Szenario ist großartig. Es gibt keinen Grund, diesen Film nicht zu sehen, bringt nur Zeit und Geduld mit, denn er zieht sich an manchen Stellen, aber er lohnt sich ungemein.

Abbitte (Atonement, Joe Wright) 8.75/10

Kennt ihr das, wenn man einfach zum Bildschirm schreit: "NEEEEEEEEEEEIN, MACH DAS NICHT!!" und mit den Figuren leidet, obwohl es ja nur eine fiktive Geschichte ist? Hier wird es auf einen neuen Höhepunkt getrieben. Ihr werdet dermaßen bestützt und emotional den Fernseher nach diesem Film ausmachen, wie es nur ganz wenige Filme schaffen. Die Story handelt von Cecilia, einer adeligen jungen Dame und deren Bediensteten Robbie und sie verlieben sich ineinander, aber bevor sie richtig zusammen sein können, geschieht ein Vorfall, der sie für immer verändern wird. Klingt jetzt bescheuert, so nach dem Motto: Ach komm, hör auf, kennen wir schon. Aber ich war selbst überrascht, wie sehr mich dieser Film mitgenommen hat, er vermag es eine so dichte Atmosphäre zu schaffen, dass man einfach mit den Figuren mitfühlen muss. Neben den exzellenten Schauspielern (selbst Sherlock ist in einer Nebenrolle zu sehen), sind es vor allem die Bilder, die diesen Film so einmalig machen, vor allem die eine Szene am Strand, die ich hier nicht näher beschreiben werde, ihr werdet schon sehen.

Juno (Jason Reitman) und Michael Clayton (Tony Gilroy) habe ich beide gesehen, ist aber zu lange her, als dass ich sie gescheit bewerten könnte. Juno MÜSST ihr im Original sehen, dann ist er echt witzig, im Deutschen geht das alles verloren.

Besserer und persönlicher Gewinner: There Will Be Blood

Top 3 der übrigen Filme des Jahres:

1. Das Bourne Ultimatum (Paul Greengrass) 9.5/10

Das Höhepunkt der Entwicklung des Actionfilms in den letzten 20 Jahren. Ich hätte noch eine höhere Note gegeben - denn hier ist einfach alles geboten, was man sich von einem Film dieses Genres wünscht : Mörderische Verfolgungsjagden, super Prügeleien, spannenden, atemlose Handlung und einfach ein paar Szenen, die man davor noch nie gesehen hat (hier der Sprung durchs Fenster), All das ist gegeben, doch ist die Handlung an manchen Stellen so verworren, dass man fünf Minuten braucht, um zu realisieren wo man gerade ist, da ist mir die Story etwas zu sprunghaft und auch die "geheime Dame im Hintergrund" hätte man auch rausnehmen können. Wer aber davon absehen kann und einen unfassbar guten Actionfilm / Thriller sehen will, hier seid ihr sowas von richtig.

2. Ratatouille (Brad Bird) 9.5/10

Die Story einer Ratte, die mehr sein will als nur eine Ratte und deshalb nach Paris geht, um Koch zu werden. Klingt bescheuert, ist aber ein sensationeller Animationsfilm geworden. Selbst die kleinste Nebenfigur hat hier seine Daseinsberechtigung, alles wirkt extrem gut durchdacht. Das Essen, welches die Köche produzieren sieht so realistisch aus, dass einem das Wasser im Mund zusammen läuft und jeder Koch hat natürlich einen flotten Spruch parat, bis auf Linguini. In diesen Kerl wird der Zuschauer quasi versetzt, erlernt er doch das Kochen von Anfang an und wir mit ihm mit. Die Story ist natürlich vorhersehbar und relativ simpel gehalten. Da sage ich aber: Na und? Denn so ein liebevoll gemachter Film ist mir selten untergekommen, da funktioniert sogar eine Ratte als Hauptperson. Wer allerdings Angst vor diesen possierlichen Tierchen haben sollte: Bei einer Szene zu Beginn müsst ihr ganz ganz stark sein.

3. Tödliche Versprechen (Eastern Promises, David Cronenberg) 9.25/10

Daniel Day-Lewis mag zwar die stärkere Performance in 2007 abgeliefert haben, doch keiner war cooler als Viggo "Aragorn" Mortensen als knallharter russischer "Fahrer" (und Mädchen für alles) Nikolai, der in Cronenbergs düsteren und gerade deshalb so guten Mafiathriller, der in London spielt. Hier werden absolut keine Kompromisse gemacht und es muss klar sein, dass der Film ist nichts für zartbesaitete Personen ist. Denn wo gerne einmal die Kamera rauszoomt, wenn es zu heftig wird, hält sie in diesem Film voll drauf. Der Zuschauer erlebt den Aufstieg dieses Fahrers in der Familie von Semyon (Armin Müller-Stahl) und dafür muss er einige schlimme Dinge sowohl ausführen, als auch über sich ergehen lassen. Naomi Watts trifft auf den Nachforschungen bei ihren Nachforschungen nach dem Tod eines jungen russischen Mädchens und ihr habt es erraten, auch sie gerät dabei in Gefahr. Unter der coolen Oberfläche lauert eine Geschichte, wie wir sie schon häufig erlebt haben, doch wird sie hier in einem ungewohnten Szenario erzählt, dass man darüber gerne hinweg sieht und man sich einfach ganz hervorragend unterhalten lassen kann.

Weitere Knaller aus diesem Jahr: Darjeeling Limited (Wes Anderson), Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford, Andrew Dominik), Auf der anderen Seite (Fatih Akin)








Sonntag, 22. September 2013

Platz 3 - Oscars 2004

Oscars 2004 - "I didn't think it would end this way." - "End? No, the journey doesn't end here."

Top 3 liebe Leute!! Jetzt also die Nummer 3 der Filme der letzten 20 Jahre, die den Oscar als bester Film gewonnen hat.

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs (The Lord of the Rings - The Return of the King, Peter Jackson) 9.5/10

Da konnte dann selbst die Academy nicht mehr "nein" sagen. Das Ende der epischen Trilogie war zu erfolgreich und die Kritiker waren zu begeistert, als dass sie dieses mal über Auszeichnungen hinwegsehen konnten. Klar, die beiden Vorgänger haben bei den Technikpreisen sehr gut abgeschnitten, doch waren die wichtigsten Oscars stets außer Reichweite geblieben. Der letzte Teil der Serie änderte dies allerdings. Er gewann in allen Kategorien, in denen er nominiert wurde, unter anderem Regie, Schnitt, Drehbuch und Film. Elf Oscars insgesamt, damit nach Ben Hur (1959) und Titanic der dritte Film, dem dies gelang. Was kann ich noch groß zum Film sagen? Einfach sensationell gut gemacht und unglaublich mitreißend. Für Fans der ersten beiden Teile konnte man sich kein besseres Ende ausdenken, und damit meine ich auch buchstäblich das Ende des Films. Es zieht sich ewig hin, doch werden alle Handlungsstränge beendet, genauso wie im Buch. Da kann man sich eigentlich nicht beschweren. Aber ein Buch ist anders als ein Film, deshalb zieht es sich doch enorm, auch manche Szenen sind albern geraten, wie das Surfen von Legolas, den Rücken des Olifanten runter (da wurde die junge Klientel angesprochen). Wer also die vorherigen beiden Teile gesehen hat, also worauf wartet ihr noch? Anschauen, los!

Mystic River (Clint Eastwood) 9/10

Das Wort "Tragik" wird in diesem Film in all seinen Facetten gezeigt. Die Story handelt von einer Bande von drei Jungs aus Boston, die an einem Nachmittag einem Verbrechen zum Opfer fallen. Einer der drei wird von einem Auto mitgenommen und die beiden anderen können nur hilflos hinterher sehen. 30 Jahre später treffen sie wieder aufeinander, als die Tochter Jimmys (Sean Penn) ermordet wurde. Welch ein schwerer Brocken von Film. Alle haben Handelnden haben Probleme zu bewältigen, sowohl die drei Männer, als auch deren Frauen, Familie und Freunde. Die Suche nach dem Schuldigen lässt alle gravierende Entscheidungen treffen und der Zuschauer leidet mit, muss er auch selbst entscheiden, wem er vertrauen kann. Ein Film, den man nicht einfach nebenbei sehen kann, dafür ist das Thema und die Atmosphäre viel zu dunkel für einen netten Abend. Die schauspielerische Leistungen sind überragend, allen voran Sean Penn und Tim Robbins, die völlig zu Recht Oscars dafür gewonnen haben.

Lost In Translation (Sofia Coppola) 9.25/10

Melancholy thy name be Lost In Translation. Scarlett Johannsen spielt Charlotte, eine junge Uni-Absolventin die ihren Ehemann, einen Fotografen, auf ein Shooting nach Tokio begleitet. Sie hat nicht viel zu tun und verbringt ihre Zeit in ihrem Hotelzimmer - wo sie mit einem der besten Anfangsszenen eines Films aller Zeiten eingeführt wird (Männern wird diese Szene noch mehr gefallen). Sie langweilt sich, genauso wie Bob (Bill Murray), ein alternder ehemaliger Hollywood Star, der für eine schnelle Mark einen Whiskey Werbespot dreht, was sich aber als schwierig darstellt, da er kein Japanisch versteht und sein Dolmetscher auch nicht sehr hilfreich ist. Er ist genauso gelangweilt von seinem Leben wie Charlotte von ihrem und so treffen die beiden im Hotel aufeinander und eine Freundschaft entsteht. Was sie zusammen erleben wird hier nicht weiter verraten. Es ist ein sehr schöner Film, die Bilder, Musik und allgemein die Stimmung sind einmalig. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern passt, trotz des Altersunterschied und man kann einfach sehr viel entdecken. Viele werden jetzt sagen: "Aber da passiert doch gar nichts...", muss denn immer etwas passieren? Ist das Leben nicht manchmal so ereignislos wie einsam im Hotelzimmer rumzugammeln?

Master & Commander (Peter Weir) und Seabiscut (Gary Ross) habe ich bislang nicht gesehen.

Richtige Wahl und auch mein persönlicher Sieger: Herr der Ringe 3

Ein weiterer Film des Jahres (das ich für insgesamt schwach halte)

1. Oldboy (Chan-wook Park) 9/10

Welch ein verrückter Film, allein für die Story muss man ihn einmal gesehen haben: Ein Mann wird 20 Jahre in einem Zimmer eingesperrt, plötzlich freigelassen und jetzt sinnt er auf Rache. Was folgt ist eine wilde Reise auf der Suche nach dem Täter, die brutal, verwirrend und nochmal: VERDAMMT BRUTAL ist. Seid also gewarnt. Die Action ist wahnsinnig gut gemacht, auch der Hauptdarsteller spielt unfassbar gut. Die Kulissen allerdings sind wirklich das, was diesen Film so besonders macht. Die Raum allein, in dem Dae-su Oh festgehalten wird ist faszinierend, der Schrank mit den 50 weißen Händen und auch das Wabenmuster des Gebäudes sind einmalig. Wer als Lust auf einen Actionfilm hat, der komplett anders ist, als eure Sehgewohnheiten, dann seid ihr hier richtig. Aber ihr braucht einen starken Magen.

Weitere gute Filme: Elephant (Gus van Sant), Frühling, Sommer, Herbst, Winter und... Frühling (Ki-duk Kim), Das große Rennen von Belleville (Sylvain Chomet)

Die meisten Poster habe ich übrigens von http://fuckyeahmovieposters.tumblr.com/ Die Seite lohnt sich!!

Donnerstag, 19. September 2013

Platz 4 - Oscars 2007

Oscars 2007 - Maybe, maybe not, maybe f**k yourself!

Departed - Unter Feinden (The Departed, Martin Scorsese) 9.25/10

Das nenn ich mal einen All-Star Cast! Leo DiCaprio und Matt Damon in den Hauptrollen, einer als Gangster, der andere als Polizist, Mark Wahlberg als cholerischer Cop, Martin Sheen als ruhiger Boss im Hintergrund und Jack Nicholson in seiner letzten großen Rolle als Mafiaboss, der alle Fäden in der Hand zu halten scheint. Das Drehbuch ist der Wahnsinn - genauso wie beim Hong Kong-Klassiker "Infernal Affairs" von 2001, auf dem der Film beruht. Eine Wendung jagt die nächste und man darf einfach niemandem vertrauen. Als Sahnehäubchen oben drauf gibt es noch brillante Dialoge und temporeiche Actionsequenzen. Weil der Film aber erst etwa beim dritten Sehen richtig Sinn macht, kann ich mit meiner Bewertung nicht höher gehen, er ist teilweise einfach zu verwirrend und die Szene mit den Computerchips verstehe ich bis heute nicht. Außerdem sind die beiden Hauptfiguren nie so cool und charismatisch wie Ray Liotta in "GoodFellas" oder Robert DeNiro in vielen Scorsese-Filmen.

Babel (Alejandro González Iñárritu) 7.5/10

Welch ein Brocken. Die Message dahinter ist aller Ehren wert: Vier verschiedene Geschichten auf der ganzen Welt verteilt, mit noch mehr Schicksalen im Fokus, hängen miteinander zusammen. Betrachtet man die einzelnen Szenen allein, würde die Bewertung um einiges höher ausfallen. Denn diese Begebenheiten gehen einem echt nahe. Beginnend mit einem Schuss in der marokkanischen Steppe, der eine amerikanische Touristin trifft, entspinnt sich eine Handlung, die sowohl ein Leben im Grenzgebiet Mexikos umfasst, als auch noch die Vorfälle eines jugendlichen, gehörlosen Mädchens in Tokio mit einschließt. Die Schauspieler sind alle sehr gut, vor allem Rinko Kokuchi in der eben beschriebenen Rolle und Adriana Barraza als mexikanische Mutter, die ihren Sohn hinter der Grenze besucht und in arge Schwierigkeiten gerät. Das riesige Problem ist allerdings, dass die vier Geschichten nicht richtig zusammenpassen wollen und dadurch total konstruiert und aufgesetzt wirken. Bei Amores Perros - das Debüt und immer noch beste Film Iñárritus - klappt die Verknüpfung sehr viel besser, was natürlich auch daran liegen kann, dass alle Figuren enger zusammen leben. So ist der Gedanke, dass tausende Kilometer zwischen einzelnen Schicksalen liegen können zwar löblich - Thema: Vernetzte Welt - aber letztlich doch nur ein Bonus, der nicht hätte sein müssen.

Little Miss Sunshine (Jonathan Dayton, Valerie Faris) 6/10

Einer der Trends der Oscarverleihungen der letzten Jahre was der sogenannte "Little Film that could", das bedeutet, dass ein Film, der ohne großes Budget entstand, aber Anklang bei den Kritikern und Publikum fand, es bis zum wichtigsten Filmpreis der Welt schaffen kann (weitere Beispiele: The Artist, Slumdog Millionaire, Juno). Hier haben wir es mit einem weiteren Musterbeispiel dieser Klasse zu tun. Die Story ist merkwürdig, aber total sympathisch, die Schauspieler sind zwar bekannt, aber nie groß in den Vordergrund getreten und dem Film merkt man einfach an, dass er für wenig Geld entstanden ist, alles wirkt sehr viel authentischer. Die Story handelt von der pummeligen Olive, die zu einem Schönheitswettbewerb zugelassen wird und sich daraufhin die gesamte Familie auf den Weg macht. Natürlich in einer alten Schrottkarre von VW Bus und dabei allerhand erleben. Das Problem des Films ist, dass die meisten Charaktere soooooooo nervig sind. Das Drehbuch ist einfach so aufgesetzt, jede Figur hat eine Rolle zu spielen und bleibt auch stur dabei. Schön und gut, das Motto lautet hier: Nicht das Äußere macht eine Person aus, sondern die inneren Werte. Wie jedoch diese Message umgesetzt wurde grenzt schon an Zumutung und man möchte manchmal rufen: AUFWACHEN, das Leben ist kein Wunderland. Der einzig normale im Film ist der in ein Schweigegelübde gefallene Bruder, der in einer Szene seine Frustration kundtut. Er schreit wegen einer Absage und ich, weil der Film so auf merkwürdig getrimmt wurde, nervige Charaktere hat und alles so zuckersüß dargestellt wurde, dass es wehtut. Alan Arkin als Opa mit fiesen Sprüchen retten den Film, aber einen Oscar dafür hat er echt nicht verdient gehabt. Dieser Artikel untermauert meine Meinung.

Die Queen (Stephen Frears) habe ich erst einmal gesehen (auf Deutsch, was keine gute Wahl war) und Letter From Iwo Jima (Clint Eastwood) bislang noch gar nicht.

Richtiger Gewinner: The Departed

Mein persönlicher Gewinner: Children Of Men

Top 3 der übrigen Filme des SEHR SEHR SEHR GUTEN Kinojahres (über manche der übrig gebliebenen Filme werde ich noch schreiben):

1. Children Of Men (Alfonso Cuaron) 10/10

Mein Lieblingsfilm. Der perfekte Film, der in der Zukunft spielen soll. Denn so stellt man sich die Zukunft doch vor: Keine fliegenden Autos, Roboter oder Laserschwerter. Sondern eine schmutzige, überbevölkerte, vor Problemen strotzende Erde. Das Szenario ist düster und unvorstellbar weitreichend: Alle Frauen der Erde sind unfruchtbar geworden. Allein über diese Idee kann man ganze Bücher füllen. Was für Konsequenzen hätte das? Wie lange gäbe es noch die Erde, wie wir sie heute kennen? So beginnt der Film mit der Ermordung des jüngsten Menschen der Welt und alle sind betroffen. Alle, bis auf Theo, dem "Helden" der Geschichte. Er wird von seiner Exfrau kontaktiert, die jetzt im Untergrund gegen die Behandlung von Ausländern in Groß Brittanien handelt. In ihrem Auftrag soll er eine junge Frau retten. Was es mit ihr auf sich hat und wieso gerade Theo den Helden spielen soll, das werde ich nicht weiter verraten. Sein Weg ist allerdings so faszinierend, dass mir an mehreren Stellen die Kinnlade runtergefallen ist. Alle Rollen sind exzellent besetzt, allen voran Clive Owen in der Titelrolle als stoischer "Held", Julianne Moore als seine ehrgeizige Exfrau, Michael Caine als liebenswerter Außenseiter und Chiwetel Ejiofor (merkt euch diesen Namen, er wird den Oscar nächstes Jahr für "12 Years a Slave" gewinnen, demnächst gibt's eine Vorschau von mir) als Anführer der Rebellen. Abgesehen, von dem vorher beschriebenen Problem der Unfruchtbarkeit, gleicht die ganze Szenerie einem Schlachtfeld und dient als wertvoller Beitrag zur Debatte über den Umgang mit Einwanderern. Eine Parabel der heutigen Zeit.

2. The Fountain (Darren Aronofsky) 9.75/10

An diesem Film trennt sich die Spreu vom Weizen. Entweder man liebt diesen Film oder man hasst ihn, ein einfaches: "Joa, ganz okay." gibt's hier nicht. Die Story ist komplett verrückt, die Bilder können verwirren und die Idee dahinter ist im Grunde komplett hirnrissig. Doch wenn man sich drauf einlässt, mein Gott, was für ein brillanter Film!!! Er spielt in drei verschiedenen Zeitebenen: Südamerika im 16. Jahrhundert, USA im Jahr 2005 und eine Zone, irgendwann in der Zunkunft. Die Rollen sind jedesmal dieselben, Hugh Jackman als Mann und Rachel Weisz als seine Frau und beide spielen ausgezeichnet. Viel mehr gibt es nicht zu erzählen, nur, dass ihr die Story nicht ernst nehmen dürft. Der Film ist eine einzige Erfahrung und wer seine Zeit komplett in diesen Film investiert, wird durch eine unglaubliche Schlussszene belohnt, die euch dermaßen umhauen wird, das verspreche ich euch. Der Film bietet einige der besten Bilder und den besten Soundtrack aller Zeiten.

3. Pans Labyrinth (El laberinto del fauno) 9.75/10

Die Gebrüder Grimm hätten ihre wahre Freude an diesem Film gehabt, ist er doch ein brutales Märchen, so wie die Brüder sie aufgeschrieben haben (lest einfach mal Aschenputtel oder Rotkäppchen in der Originalfassung...). Erzählt wird vom kleinen Mädchen Orphelia, das im Spanien Francos (um 1940), ihre schwangere Mutter zu ihrem brutalen Stiefvater begleiten muss, der ein faschistischer General ist. Ihr merkt, ziemlich missliche Lage. Da Orphelia aber ein neugieriges Mädchen ist, tritt sie in Kontakt mit einer merkwürdiger Fantasiegestalt, die ihr Aufträge gibt. Wenn ihr jetzt denkt: Häää??, dann ist das okay. So habe ich mich auch gefühlt, bevor ich den Film gesehen habe. Lasst euch aber drauf ein, denn es ist ein Film, der, obwohl so viel Fantasy mit eingeflossen ist, einfach funktioniert und man total fasziniert davor sitzt und nicht wegsehen kann. Aber eine Warnung: Manche Szenen sind sehr brutal geraten, also seid vorbereitet.

Weitere Knaller des sehr guten Jahres: The Prestige (Christopher Nolan), Reprise - Auf Anfang (Joachim Trier), Casino Royale (Martin Campbell) 

Dienstag, 17. September 2013

Platz 5 - Oscars 1996


Braveheart (Mel Gibson) 9.25/10

Welch ein wahnsinnig epischer Film, der eigentlich nur von einem kommenden Film im Countdown übertroffen wird (ihr dürftet schon erraten haben, welcher das sein wird). Das Leben des William Wallace und damit auch ein Großteil der schottischen Geschichte ist faszinierend und bietet da natürlich alle Möglichkeiten einen mitreißenden Film zu drehen und das klappt hier ganz wunderbar. Zwar sind kleine Längen nicht abzustreiten bei fast drei Stunden Länge, vor allem die Nebenhandlung mit der französischen Prinzessin ist eher so... mittel. Doch sieht man davon ab, wird dem Zuschauer einiges geboten. Zum einen die perfekte Rede vor einer Schlacht, um die Männer anzufeuern (nur Tyrion Lannister bei dem Kampf bei Blackwater in der zweiten Staffel von Game of Thrones kommt da heran), allgemein wahnsinnig gut gefilmte Kampfszenen und die Szenen, in denen William aufwächst, machen diesen Film enorm unterhaltsam.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zwar alle Filme - bis auf Der Postmann (Il Postino, Michael Redford - gesehen habe, aber das ist schon so lange her, dass ich keine Wertung mit angeben kann. Die Filme waren: Ein Schweinchen namens Babe (!!!!!!!!!!!) (Babe, Chris Noonan), Apollo 13 (Ron Howard) und Sinn & Sinnlichkeit (Sense & Sensibility, Ang Lee).

Gute Wahl, Braveheart hätte ich von den nominierten Filmen auch gewählt.

Mein persönlicher Gewinner: Sieben

Top 3 der übrigen Filme des Jahres:

1. Sieben (Se7en, David Fincher) 9.5/10

Der definitive Film über einen Serienkiller und einer der dunkelsten Filme aller Zeiten. Der Zuschauer wird in so eine dunkle Parallelwelt versetzt - es soll New York darstellen, der Name wird allerdings nie genannt - dass man leicht verzweifelt werden kann, was natürlich die Absicht des Regisseurs war. Morgan Freeman spielt den routinierten Agenten bei seinem letzten Einsatz vor der Rente, der den jungen, aufstrebenden Kollegen - Brad Pitt - einführen soll. Pitt soll als lockerer Typ dienen, um ein bisschen die Stimmung aufzulockern. ABER FALSCH GEDACHT!! Denn es geht um einen Massenmörder (der vielleicht sogar noch eindrucksvoller handelt als Hannibal Lecter), der seine Opfer nach Motiven der sieben Todsünden erledigt, da ist kein Platz für irgendwelche Lacher. Wer also damit leben kann und einen der besten Thriller aller Zeiten sehen will, hier seid ihr richtig. Als Bonus: Der Film hat eine Szene, die relativ am Ende ist, die ihr euer Leben lang nicht vergessen werden. Garantiert.

2. Heat (Michael Mann) 9.5/10

Kann ein Film noch cooler sein? Robert deNiro und Al Pacino im selben Film! Das allein reicht schon. Dann spielt auch noch Val Kilmer mit, bevor er zu einem Hefekloß mutierte und der Regisseur ist Michael Mann. Well I mean, what's not to like??? Super Actionszenen, coole Dialoge - man denke nur an das Treffen der beiden Routiniers im Diner - und ein ergreifendes Ende. Leider sackt der Film in der Mitte etwas ab, da hätte man einiges rausnehmen können, aber zum Ende wird er wieder richtig cool. Lohnt sich!

3. Die üblichen Verdächtigen (The Usual Subjects, Bryan Singer) 8.5/10

Ein Film, der sich lohnt sehr oft gesehen zu werden. Ich werde nichts verraten, aber eines der Top 5 Enden eines Films aller Zeiten (darüber werde ich demnächst einen Eintrag schreiben) und auch schon davor geht es gut ab, man darf aber nicht davon ausgehen, dass man beim ersten mal direkt alles versteht. Dafür ist der Film unglaublich spannend und hat ein totales 90 Jahre Flair. Die Anzüge, Frisuren und Ausstattung sind weltklasse und der Oscar für Kevin Spacey war total verdient.

Weitere Knaller: Before Sunrise (Richard Linklater), 12 Monkeys (Terry Gilliam), Casino (Martin Scorsese)



Nochmal: Ein Schweinchen namens Babe wurde für den wichtigsten Filmpreis des Jahres nominiert?? WTF??? Das ist ein Kinderfilm! Unglaublich, und dafür wurde diese drei wahnsinnig guten Filme rausgelassen? Unglaublich, selbst bei dem Quatsch, der heutzutage unter den 10 Filmen sein kann...


Sonntag, 15. September 2013

Platz 6 - Oscars 1995

Oscars 1995 - Running, chocolates and by the way, reliving all of the history, ever!


Forrest Gump (Robert Zemeckis) 9/10


Ich weiß nicht genau, was ich an diesem Film so mag. Er ist einfach... also auf dem Papier klingt er dermaßen bescheuert: Ein Mann mit geringer Intelligenz hat dermaßen Glück bei allem, was er anstellt. Er wird Football-Star, trifft den Präsidenten, wird reich und durchlebt alle wichtigen Episoden der jüngeren amerikanischen Geschichte. Wer also einen groben Zusammenschnitt aller wichtigen Ereignisse in den USA - bis 1994 - erhalten möchte, sollte diesen Film sehen. Aber auch sonst, denn er ist einfach so unterhaltsam, was natürlich an den Figuren liegt. Wie kann man Forrest böse sein, auch bei allem Quatsch, den er anstellt? Lt. Dan, erst der coole Typ in Vietnam, dann gebrochener Veteran. Oder auch Forrests Freund Bubba und seine Geschichten über das Shrimpsgeschäft. Wer einfach nicht viel nachdenkt und sich unterhalten lassen will, ist hier zweieinhalb Stunden sehr gut aufgehoben und wer bei der einen Szene zumindest keinen Klos im Hals hat, dem kann ich auch nicht helfen.

Pulp Fiction (Quentin Tarantino) 9.25/10

Was wurde nicht alles über diesen Film geschrieben, ganze Bücher gefüllt? Er ist einer der wichtigsten Filme aller Zeiten und zumindest der stilbildendste der neunziger Jahre. Es ist im Grunde ein Episodenfilm mit einer riesigen Anzahl an denkbaren Charakteren, allen voran das Gangster Doppelpack Vincent Vega (John Travolta) und Jules Winnfield (Samuel L. Jackson), die vor allem durch flotte Sprüche glänzen, als erfolgreiche Aufträge. Der Film erhält von mir keine höhere Wertung, weil manche Szenen viel zu lang geraten sind, besonders die Szenen mit Butch, dem Boxer (Bruce Willis), die man gut und gerne um 20 Minuten hätte kürzen können. So zieht sie sich enorm hin und man freut sich richtig, wenn wieder coolere Leute auftauchen - zum Beispiel Mr. Wolf später im Film. Also: Einzelne Szenen: SUPER, als Film zusammen: Nicht ganz so super, aber die Struktur ist faszinierend, wird doch keine lineare Handlung präsentiert, sondern alles ist durcheinander und der Zuschauer wird beim Zusehen gefordert.

Die Verurteilten (The Shawshank Redemption, Frank Darabont) 10/10

Einer der besten Filme aller Zeiten und auch einer meiner Lieblingsfime, also ein Film, der mir auch beim zehnten mal genauso gefällt wie beim ersten mal und nie langweilig wird - was bislang nur eine handvoll Filme geschafft haben, wie ihr ja auch schon an den bisherigen Blogposts gemerkt habt.
Hier haben wir es mit einem Film zu tun, den jeder einmal gesehen haben MUSS. Keine Widerrede. Die Story ist simpel: Andy Dufresne landet hinter Gittern unter merkwürdigen Umständen und er versucht dort zu überleben. So einfach. Tim Robbins und Morgan Freeman in ihren besten Rollen. Wie er das schafft ist aber wahnsinnig gut gefilmt und dermaßen bewegend, dass man einfach die gesamte Zeit vor dem Bildschirm sitzt und sich wundert, wie diese Zeit plötzlich schon um ist. Das machen die wirklich guten Filme aus: Einfach den Alltag ausschalten, sich unterhalten lassen und noch etwas von der Erfahrung mitnehmen und dieses Werk ist das perfekte Beispiel dafür. Er hätte in diesem Jahr einfach alle Preise gewinnen müssen, für das er nominiert wurde. Aber manchmal soll es eben nicht sein und heutzutage, fast zwanzig Jahre später, fällt einfach auf, wie gut dieser Film ist, hatte er in den nächsten Jahren Erfolg auf Videokassette und später dann DVD.

Die beiden anderen für den besten Film nominierten Filme - Vier Hochzeiten und ein Todesfall (Four Weddings and a Funeral, Mike Newell) und Quiz Show (Robert Redford) - habe ich bislang noch nicht gesehen, Bewertung entfällt.

Besserer Gewinner und persönlicher Gewinner: Die Verurteilten.

Ein weiterer Kracher dieses Jahres:

Léon der Profi (Léon, Luc Besson) 9.5/10

Eine Actionfilm, der so unterhaltsam ist, dass man ihn fast als Actionkomödie bezeichnen möchte, heutzutage würde man es bestimmt so darstellen, aber die Themen sind viel zu brutal, als dass man es so leicht nehmen könnte. Ein junges Mädchen wird Zeuge des brutalen Mordes an ihrer Familie und wird deshalb, ihr habt es erraten, von den Tätern gesucht. Sie wird von ihrem schweigsamen Nachbarn Léon aufgenommen, der auch noch glücklicherweise Profikiller ist und unterrichtet sie in seinem "Gewerbe". Wer einen weltklasse Actionfilm sucht, eure Suche ist vorbei! Hier ist er!! Coole Sprüche, Schießereien, ein charismatischer Bösewicht und keine bescheuerten Muskelpakete, alles dabei. Heute wäre der Film ein Kassenschlager, da bin ich mir sicher und die Chemie zwischen Jean Reno und der jungen Natalie Portman ist einfach herzerweichend.

Samstag, 14. September 2013

Anna Karenina

Die Liebe kann kompliziert sein

Bevor ich den Oscar-Countdown fortsetze - Platz 6 wird morgen spätestens folgen - nutze ich doch einfach die Gelegenheit und schau einen Film, der schon länger bei mir auf der Liste Stand und den ich mir letztens auf DVD gegönnt habe: Anna Karenina, der neue Film von Joe Wright, dem Regisseur von Stolz & Vorurteil und Abbitte, die ich beide, vor allem den ersten, sehr gut finde. Man darf also gespannt sein. Positive und negative Aspekte mit Fazit, wie sich das gehört.

Positiv:

  • Kostüme und Ausstattung sind der Wahnsinn. Man fühlt sich in gewisser Weise einhundertfünfzig Jahre zurückversetzt.
  • Interessante Idee, die Bühne mit in die Handlung zu integrieren und somit eine völlig neue Ebene ins Gewohnte des Films zu bringen. Da werden selbst so aberwitzige Szenen wie Schlittschuhlaufen und Schnee in einem Haus für möglich gehalten. Der Monolog Karenins allein auf der Bühne hat auch sehr gut funktioniert.
  • Die Bilder und Schnitt sind super. Bei einem Szene, die auf der Bühne beginnt und ins verschneite Russland führt, ist mir buchstäblich die Kinnlade runtergefallen.
  • Wenn man die Handlung erst einmal verstanden hat, dann fällt einem das schnelle Tempo des Films positiv auf, da wird der Zuschauer von einer zur nächsten Szene gescheucht und es wird nie langweilig.
  • Prächtige Schnurrbärte. War wohl der heiße Scheiß zu der Zeit, wäre sehr gut wenn dieser Trend wieder eingeführt werden würde.

Negativ
  • Zu viele Charaktere werden in zu kurzer Zeit eingeführt, ich bin im Moment (nach 20 Minuten) dermaßen verwirrt und dann gibt es auch noch Zeitsprünge. (Wer ist sie überhaupt, was ist die Rolle von Kitty,... ???) Ich muss das Buch lesen.
  • Wieso wurden sowohl Keria Knightley und Matthew Macfayden gecastet und dann treffen die beiden im Film auch noch aufeinander? Sie sind und bleiben Lizzy und Darcy, anders geht's doch nicht, Leute.
  • First-World-Problems an allen Ecken und Enden. Sie haben alle so ein tolles Leben und meckern über alles und jeden. Aber dieses Problem habe ich mit vielen Filmen, die in "gehobenen Kreisen" spielen.
  • Ich mag es nicht, wenn zu dick aufgetragen wird, was besonders gern im Theater der Fall ist. So nach dem Motto: Sie ist traurig, also lassen wir alles in schwarz erscheinen. Man kann so etwas viel subtiler machen, aber hier wurde zu viel übertrieben, was nicht so mein Geschmack ist.
Feststellungen, die nicht in positiv und negativ eingeordnet werden können
  • Was finden alle Frauen im Film an dem blonden Jüngling mit Schnurrbart und Uniform? Okay, blöde Frage: 1. blond, 2. Jüngling, 3. Schnurrbart, 4. Uniform. Case closed. Aber trotzdem...
  • Für Leute, die Theater lieben, ist der Film natürlich eine wahre Goldgrube, allerdings nicht für mich.  Ebenso die aufdringliche Musik, die besser ins Theater gepasst hätte. Auch Fans des Klassikers Doktor Schiwago werden ihre Freude haben.
Fazit: Zu schneller, verworrener und einfach schlampiger Beginn machen die schönen Bilder nicht wett und der Zuschauer denkt einfach die ganze Zeit über: HÄÄÄÄ? Vom bloßen ansehen her ist der Film natürlich äußerst sehenswert und wird beim zweiten mal deutlich besser gefallen.

6.75/10

Freitag, 13. September 2013

Platz 7 - Oscar 2005

Oscars 2005 - Hey, you wanna fight?

Million Dollar Baby (Clint Eastwood) 9/10

Tja, Boxen. Im Fernsehen kann ich mir das nicht anschauen, da ist mir das meistens zu langweilig. Aber im Film ist das eine ganz andere Sache. Natürlich ist das alles perfekt zugeschnitten und es passiert immer etwas Aufregendes. Aber das will der Zuschauer doch sehen und keine 12 Runden und Sieg nach Punkten, duh. Also kommen wir zu diesem Film. Er handelt von Maggie, einer Dame mit White Trash Hintergrund, die sich beweisen will und nach einigem hin und her einen alternden Boxtrainer findet, der sie unter ihre Fittiche nimmt. Diesen alten Knacker spielt Clint Eastwood in gewohnt mürrischer Art, der es auch allen Zeigen will und dann schließlich doch ein Mädchen trainiert, auch auf Anraten seines Kumpels Morgan Freeman. Mal unter uns: Wie cool wäre es Morgan Freeman als Kumpel zu haben? Aber weiter im Text, er ist dermaßen sympathisch, dass man verstehen kann, wieso er den Oscar gewonnen hat, der natürlich auch als "kleines Lebenswerk" durchgehen kann. Insgesamt hat der Film eine Rocky-ähnliche Struktur, bis zu einer Stelle, die ich hier nicht näher beschreiben will, die den Film aber auf ein völlig neues Level bringt und ihn erst richtig gut macht. Also wenn ihr jetzt denkt: "Hmm... Sportfilm ist gut und dann wird der NOCH besser..." Tja, dann müsst ihr ihn euch anschauen!

Aviator (Martin Scorsese) 6.5/10

Ich bin Fan von Scorsese's Filmen, doch mit diesem wurde ich nie warm. Er handelt von Howard Hughes, stinkreicher amerikanischer Flugpionier und ist wunderbar anzusehen. Kamera, Schnitt, Ausstattung, Kostüme, alles erste Sahne. Doch hat er einfach das riesige Problem, dass der Hauptdarsteller dermaßen unsympathisch ist und ihm sein Schicksal einfach egal ist. Er durchläuft Höhen und Tiefen, wie es meistens in epischen Filme so vor sich geht, trifft dabei interessanten Leuten, besucht exotische Orte, aber eine Bindung zum Zuschauer wird nicht geschaffen und so bleibt der Film eine einzige Enttäuschung.

Sideways (Alexander Payne) 8.25/10

Ich denke, dass ich diesen Film in 20 Jahren sehr viel mehr schätzen werde als jetzt. Er handelt von zwei Männern "im besten Alter", so Mitte 40, die sich auf eine Reise durch Kaliforniens Weinanbaugebiete machen. Beide haben Probleme, aber vor allem Miles - Paul Giamatti (oder auch: Ach, DER TYP) in einer Oscar-reifen Rolle, die skandalöserweise nicht nominiert wurde - ein Autor, der schon seit Jahren nichts fertig gebracht hat. Es ist alles andere als ein spektakulärer Film, dafür zeigt er, wie normale Leute handeln und dass deren Sorgen um einiges mehr berühren können, als dass noch aufregende Verfolgungsjagden eingefügt worden wären.

Ray (Taylor Hackford) und Wenn Träume fliegen lernen (die bescheuerten Titel bleiben) (Finding Neverland, Marc Forster) habe ich erst einmal bzw. noch gar nicht gesehen, deshalb entfällt hier eine Bewertung.

Besserer Gewinner: Bleibt dabei, Million Dolllar Baby, die richtige Wahl

Mein persönlicher Gewinner: Gegen die Wand

Top 3 der übrigen Songs des Jahres:

1. Gegen die Wand (Fatih Akin) 9.75/10

Der wichtigste deutsche Film der letzten 20 Jahre. Wer nicht schockiert auf den Bildschirm starrt, sobald der Abspann läuft, hat kein Herz. Denn die Intensität, die hier geliefert wird, ist eigentlich unbeschreiblich. Die Geschichte handelt von zwei Außenseitern mit türkischer Herkunft in Deutschland: Sibel und Cahit, gespielt von Sibel Kekilli und Birol Ünel. Beide haben versucht sich umzubringen, aus unterschiedlichen Gründen, Cahit weil ihm Depression quält und Sibel, die in zwangsverheiratet werden soll. Die beiden freunden sich an und beschließen selbst zu heiraten, um aus dem Zwang zu entkommen. Was dann passiert, werde ich nicht verraten, ihr müsst den Film selbst sehen. Es wird keinen Spaß machen, aber nicht nur, dass er ein weiteres Licht auf die Ausländerdebatte in Deutschland wirft, nein, er zeigt wahrhaftige, rohe Emotionen zweier Menschen, wie sie selten auf Film festgehalten wurden.

2. Vergiss mein nicht (Eternal Sunshine of the Spotless Mind, Michel Gondry) 9.5/10

Die Liebe ist hier das ausschlaggebende Thema. Zwei Menschen finden zueinander, verlieben sich und am Ende geht es in die Brüche. Das hat man schon tausendmal so gesehen. ABER hier ist es anders. Joel beschließt, jegliche Erinnerung an Clementine mit Hilfe einer Firma auszulöschen. Als er dann jedoch auf den Stuhl festgeschnallt ist, merkt er, was er eigentlich alles mit ihr erlebt hat. So muss er sich eingestehen, dass es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen ist, diese Prozedur über sich ergehen zu lassen. Er erinnert sich an  alle schönen Dinge und der Zuschauer wird einfach mitgenommen auf die wilde Fahrt durch Joels Gedächtnis und damit auch seinem Leben. Jim Carrey und Kate Winslet als unglückliches Liebespaar sind hier in einer ihrer besten Rollen zu sehen und auch die Nebenrollen sind super besetzt worden. Man kann den Film gar nicht oft genug sehen, jedesmal entdeckt man neue Details, die einem vorher nicht aufgefallen sind. Das liegt an der kunterbunten Ausstattung und der Vorstellungskraft des Regisseurs Gondry, der vorher Musikvideos gedreht hat (zum Bespiel Fell In Love With A Girl von den White Stripes).


3. Die Tiefseetaucher (The Life Acquatic With Steve Zissou, Wes Anderson) 9/10

Ein Film von Wes Anderson, also weiß man direkt, was man auf jeden Fall erwarten kann: Liebe zum Detail, CHECK - Hier ist es die Schifffahrt mit voll ausgestatteten Booten, Outfits und einem Filmteam; Verrückte Charaktere, CHECK - Allein Bill Murray in der Hauptrolle auf der Jagd nach seinem Moby Dick ist den Eintritt wert, aber auch Cate Blanchett als schwangere Reporterin, Owen Wilson als Frischling und Willem Dafoe als Klaus, machen den Film zum verrückten Erlebnis; und am wichtigsten den emotionalen Mittelpunkt - das Herz hinter dem Verrückten - CHECK, aber wie diese Szenen aussehen, das müsst ihr schon selber heraus finden. Leider ist das Film sehr unrhythmisch gestaltet worden, er zieht sich doch sehr an manchen Stellen, dafür sind die Gags für Leute mit Humor (also nicht nur: Ein Typ rennt gegen eine Mauer - höhö) hier zahlreich zu finden und es gibt als Bonus eine unfassbare Szene unter Wasser mit der Musik von Sigur Rós im Hintergrund. Pure Kino-Magie.

Weitere Knaller: Collateral (Michael Mann), Hautnah - Closer (Mike Nichols) und Die Bourne Verschwörung (The Bourne Supremacy, Paul Greengrass)


Dienstag, 10. September 2013

Platz 8 - Oscars 2010

Oscars 2010 - Tick, tick, tick, tick BOOOOOOOOOOM

The Hurt Locker (Kathryn Bigelow) 8.75/10

Der Zuschauer folgt einer Bombenentschärfungstruppe im von Kämpfen zerstörten Irak bei dessen Arbeit und diese Arbeit wurde so intensiv vor der Kamera festgehalten, dass einem regelrecht das Blut in den Adern gefriert, während man zusieht und sich dabei ertappt wie man solche Sachen wie: ALTER, pass auf da. Wenn ihr bei Actionfilmen schon immer die Szenen am besten fandet, bei denen eine Uhr auf einer Bombe runter gelaufen ist, dann seid ihr hier richtig; und nicht nur das wird hier geboten. Denn Jeremy Renner als Handlungs tragende Hauptfigur Sergeant James bietet so viele Facetten, dass man seine Handlungen versteht und ihn vollkommen unterstützt. Ein Zeichen, dass es ein guter Actionfilm ist, denn sehr häufig sind die Helden muskelbepackte Vollpfosten, die außer ihre Gegner zu vermöbeln, keinerlei Hintergrundgeschichte haben. Hier ist es anders und die Rolle wird exzellent dargestellt. Der wichtigste Film zum Krieg im Irak, der allerdings so gut wie keinen Gewinn gemacht hat, deshalb habt ihr ja mich, der euch auf ihn aufmerksam macht.

Up In The Air (Jason Reitman) 8.5/10

Was für eine verrückte Idee, die es aber bestimmt so gibt: Der Job eines Mannes ist es, durch das Land zu reisen, verschiedene Firmen zu besuchen und da Menschen zu feuern, weil die angehörigen Leiter nicht "die Eier haben" es selbst zu machen. Diesen Mann spielt George Clooney und das macht er ausgezeichnet. Er scheint scheinbar jegliche Moral verloren zu haben, das macht ihn aber gleichzeitig so abgestumpft, dass er jegliches Privatleben verloren hat. Erst als er von einer aufstrebenden Kollegin begleitet wird, gerät sein automatisiertes Leben aus den Fugen, woran auch ein Flirt zu tun hat mit einer weiteren Kollegin - denn wir haben es hier ja immerhin mit Clooney zu tun, er bekommt die Ladies. Ein sehr interessanter Film, der zeigt, wie unpersönlich sich das heutige Arbeitsleben entwickelt hat und wie die Konsequenzen daher aussehen können. Das Finale des Films verliert einiges an Puste, nach dem tollen Anfang, er läuft dann in zu gewohnten Bahnen, aber das soll euch nicht hindern ihn einmal zu sehen.

Oben (Up, Pete Docter, Bob Peterson) 8.25/10

A tale of two movies und ein ähnlicher Effekt wie bei Wall-E: Die erste Viertelstunde von Oben gehört zum besten, was eine Animation jemals geboten hat. Da sind so viele Emotionen hineingepackt, dass man gar nicht anders kann, als hemmungslos zu weinen. Was dieser Film innerhalb dieser sehr begrenzten Zeit schafft, hat kaum ein Film der letzten 20 Jahre geschafft. Danach konnte das Werk nur schlechter werden und so war es auch. Es ist nicht so, dass es er schlecht nicht, aber die ganze Story des alten Mannes, der in ein exotisches Land reist mit der Hilfe eines kleinen Jungen und dabei witzige Nebenfiguren - sprechende Tiere zum Beispiel - trifft, das kennt man schon aus enorm vielen Filmen zuvor und es bleibt auch bei Standardkost. Aber wie gesagt, der Beginn reißt sehr viel raus und macht den Film sehenswert, für Pixar Verhältnisse dennoch leicht enttäuschend.

Inglourious Basterds (Quentin Tarantino) 8.25/10

Ein Film der von seinen einzelnen Szenen und den darin auftretenden Figuren lebt, als dass er eine zusammenhängende Einheit bildet, von Tempo versteht er absolut gar nichts. Die Szenen an sich sind richtig gelungen, sei es der Besuch Hans Landas auf dem französischen Hof, das Auftreten Aldo Raine's Truppe oder einfach die Darstellung der historisch bekannten Figuren. Solche Rolle wie der von Daniel Bruehl hätten um einiges gekürzt werden können. Wir verstehen doch, dass Tarantino Fan von alten deutschen Filmen ist, seine Charaktere aber zehn Minuten darüber reden lassen? Hätte nicht sein müssen. So bleibt ein fader Nachgeschmack, zum Ende hin gewinnt der Film zwar wieder an Fahrt, aber der Mittelteil zieht ihn um einiges runter.

An Education (Lone Scherfig) 8.25/10

Der Film folgt der Schülerin Jenny, die während der sehr konservativen 60er Jahren einen Lebenmann trifft und von ihm verzaubert wird. Er führt sie aus dem strengen Elternhaus, der bereits geplanten schulischen Ausbildung, in ein Leben voller Luxus, Kultur und Spaß, was auch eine sehr sehenswerte Reise nach Paris beinhaltet. Carrey Mulligan wurde durch diesen Film ein Star und ihre Jenny ist eine zwar naive, aber auch selbstbewusste junge Frau, die sich nicht mit dem vorgeschriebenen Leben abfinden will. Der Film ist etwas, ihr habt es erraten, vorhersehbar, macht ihn aber noch lange nicht schlecht, vor allem wird das Flair einer vergangen Ära wiederbelebt.

Filme, die ich lange nicht mehr oder sogar noch gar nicht gesehen habe: Precious (Lee Daniels), Blind Side (John Lee Hacock), A Serious Man (Joel & Ethan Coen), District 9 (Neill Blomkamp) und Avatar (James Cameron) - sehr geil für den Effekt im Kino, aber danach... ein schickeres Pocahontas, mehr nicht.

Besserer Gewinner: PREMIERE!!! Hurt Locker hätte ich auch genommen.

Mein persönlicher Gewinner: Soul Kitchen (hätte aber nie im Leben eine Chance gehabt)

Top 3 der übrigen Filme des Jahres:

1. Soul Kitchen (Fatih Akin) 9.25/10

Einer der lustigsten und gleichzeitig besten Filme aus Deustchland der letzten Jahre. Für Akins Verhältnisse ist dieser Film natürlich nur ein lockerer Zeitvertreib gewesen, besitzt er doch in keinster Weise den emotionalen Punch, den solche Klassiker wie Auf der anderen Seite oder Gegen die Wand (folgt), besitzen. Doch ist in diesem Film so viel Herz und Augenmerk auf die Eigenheiten von Menschen gelegt worden, dass es eine Freude ist, Akins Hamburg zu besuchen. Denn darum geht es im Eigentlichen: Hamburg wurde selten sympathischer und aus einer Perspektive des Kenners gezeigt, als in diesem Film über einen griechisch-deutschen Koch, der mit seinem Restaurant zur lokalen Größe wird, dabei Neider auf den Plan ruft (NEUMANN!!!) und einfach von einer lustigen Begebenheit in die nächste gerät. Ein sehr guter Hauptdarsteller - Adam Bouskoudos - wird von sehr gut aufgelegten Kollegen unterstützt, darunter Moritz Bleibtreu, Wotan Wilke Möhring, die sexy Anna Bederke und Monica Bleibtreu in ihrer letzten Rolle. Wenn ihr einen Film sehen wollt, der einen liebevollen Blick auf eine der coolsten Städte Deutschland wirft und dabei auch noch eine super lustige Geschichte erzählt, hier seid ihr richtig!

2. Ein Prophet (Un prophète, Jacques Audiard) 9/10

Von Kritiker wurde dieser Film als "Der Pate des Knastfilms" bezeichnet und dem kann ich nur zustimmen, auch die Geschichte von Scarface lässt sich erkennen. Wir erleben, wie der junge Tunesier Malik ins Gefängnis kommt, als ein Niemand und unter die Fittiche des alten Korsen und seiner Bande genommen wird. Sie schützen ihn, doch er muss dafür grausame Taten begehen und sobald er Freigang bekommt, Drogen schmuggeln. Ein wahnsinnig intensiver Film mit teilweise unerträglichen Szenen, aber noch nie wurde das Leben hinter Gittern eindrucksvoller dargestellt. Tahir Rahim spielt die Hauptrolle charismatisch, sein Schmerz bei der Ankunft und die letztendliche Genugtuung bei seinem Aufstieg sind ihm mit jeder Faser seines Körpers anzuerkennen. Sein Gegenspieler, César, wird ebenso eindrucksvoll von Niels Arestrup dargestellt. Ein harter, eindrucksvoller Film.

3. Bright Star (Jane Campion) 9/10

Vergesst alle Liebesgeschichten, die ihr bislang gesehen habt, diejenige, die in diesem Film dargestellt wird, ist "the real thing". Der mittellose Dichter John Keats und die Schneiderin Fanny Brawne kommen sich näher und eine zarte Liebe entspringt zwischen den beiden, die anrührender nicht hätte verfilmt werden können. Die Freunde von Poesie werden ebenso nicht enttäuscht werden, zahlreiche Gedichte von Keats werden vorgetragen und in die Handlung integriert. Aber der eigentliche Star des Films sind die Bilder, die Greig Fraser (Zero Dark Thirty, Let Me In) durch seine Kamera erschaffen hat. Einer der fünf schönsten Filme der letzten 20 Jahre, in dem Sinne, dass man so gut wie jede Szene anhalten und sich diese als Bild an die Wand hängen könnte. Allein die Szene am offenen Fenster, bei der das Licht durch Vorhänge in den Raum scheint, ein Traum.

Weitere Knaller: In ihren Augen, Das weiße Band, The Fantastic Mr Fox

Titanic, ein zweites mal


Ich habe mir letzte Woche noch einmal Titanic (James Cameron, 1997) angesehen, diesmal mit einer netten Expertin auf diesem Gebiet und ich muss sagen, ich wurde gut unterhalten und der Film ist besser, als ich ihn in Erinnerung hatte. Ich werde euch nun einfach zeigen, was mir gefallen hat und was schlecht geblieben ist, oder auch neu negativ aufgefallen ist, natürlich werden jetzt Spoiler folgen aber come on, wer hat diesen Film noch nicht gesehen?

POSITIV:
  • Sobald sich der Eisberg in die Handlung rammt, ist es einer der besten Katastrophenfilme aller Zeiten, quais der Film, den Roland Emmerich immer machen wollte, die Tricks wirken immer noch, auch 16 Jahre nach seiner Premiere.
  • Es macht unglaublich Spaß, sich einen wahllosen Statist rauszusuchen, sobald die Action losgeht: "Hey, du wahlloser Mann mit Schnurrbart am Boot da, PASS AUF!!" Und zack, fliegt er schon im hohen Bogen in das eiskalte Wasser, also nicht zu ernst nehmen, dann macht es um einiges mehr Spaß.
  • Speaking of "eiskalte[s] Wasser": Die Szenen, die dort spielen, also nachdem das Schiff entgültig untergegangen ist, sind unglaublich spannend und man fühlt regelrecht, wie die Menschen leiden, hierzu auch die Montage, als das Schiff im Begriff ist zu sinken, herzzerreißend (Das Ehepaar Astor, kleine Kinder, die zum schlafen gebracht werden)
  • Die Austattung, Kulissen und Kostüme (außer der enorme Hut von Rose am Beginn, da musste ich laut loslachen) sind extrem akkurat gestaltet, man fühlt sich regelrecht an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückversetzt.
NEGATIV
  • Viele Szenen sind einfach so bescheuert und unnötig: Warum gehen Rose und Jack ein weiteres mal runter, nur damit man sieht, dass die Gänge geflutet sind? Wieso sind die Szenen, die die Stimmung lockern sollen unfreiwillig lustig?
  • Der Bösewicht ist so unglaublich nervig (was er natürlich sein soll, aber trotzdem), dass es weh tut. Da hätte man mehr machen können, wieso ist sie überhaupt mit ihm zusammen, kann doch nicht nur das Geld sein...
  • Zu viel "Jaaaaack, Roooooose", die Liebesgeschichte hätte an manchen Stellen gekürzt werden können und der Fokus auf die Katastrophe an Bord gerichtet worden (was für ein Trinkspiel aber nur positiv zu bewerten ist).
  • Man nimmt Jack nicht seine Herkunft als armer Ire ab, dafür ist er viel zu sauber und hat einfach gar keinen Akzent. Er wirkt bei der Tanz-Szene im Keller total fehl am Platz.
  • Das Ende passt nicht, wir beiden haben uns buchstäblich gegen die Stirn geschlagen, hätte auch hier besser geregelt werden können. By the way: Kann mir doch keiner erzählen, dass Jack nicht auch auf die enorme Tür da gepasst hätte...
Alles in allem: Aufwertung auf 7/10.

Ich würde mich sehr über Feedback eurerseits freuen: Soll ich weitere Filme neu besprechen, wie gefällt euch dieses Format?




Platz 9 - Oscars 2013

Oscars 2013 - ARGO tell it to the mountains

ARGO (Ben Affleck) 8.75/10

Welch eine Überraschung. Von diesem Film hatte ich gar nichts erwartet, klang er doch so unrealistisch und vor allem die Message "Mit der Macht des Films kann man alle Hindernisse überwinden" ging mir auf die Nerven. Doch lässt man sich darauf ein, wird man mit einem unfassbar spannenden Film belohnt, der einen auch geschickt in die 70er Jahre zurückversetzt. Allein die Kostüme (warum wurden sie NICHT für den Oscar nominiert??? unglaublich, die Academy liebt "alte" Sachen, aus dem Mittelalter oder Barock bevorzugt, eine Schande), Frisuren und Requisiten sind es wert gesehen zu werden und auch die Schauspieler sind alle ganz ausgezeichnet. Nur typisch, dass man um eine Szene, in der Affleck mit freiem Oberkörper zu sehen ist, nicht drumherum kommt. Insgesamt ist sein Charakter des Tony Mendez zu wenig ausgebaut, oder er bringt es einfach nicht fertig, irgendwelche Muskeln in seinem Gesicht zu nutzen, so grimmig schaut er die ganze Zeit von sich hin. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn ansonsten ist der Film absolut sehenswert. Bonus: Die Veteranen John Goodman und Alan Arkin lockern den Film sehr auf, wenn es mal zu ernst wird, was natürlich zum Vergnügen beiträgt.

Beasts Of The Southern Wild (Benh Zeitlin) 9.25/10

Ein Wort: WOW. Dieser Film hat mich echt beeindruckt, weil er einer der wenigen ist, der es schafft ganz anders als alle Filme zuvor zu sein. Es ist einfach die Art und Weise in der mit wenig Mitteln so viel Atmosphäre geschaffen wurde, die um einiges intensiver ausfällt als bei manchen Science-Fiction Filme mit enormen Budget. Denn hier sind die Kulissen echt und nicht am Computer entstanden, man erkennt jedes einzelne im Wasser des Mississippi-Deltas daher schwimmende Brett und keine Pseudo-realistische 3D-Animation. Das macht auch den Charme aus, hier wurde enorm gute Vorarbeit geleistet und deshalb eine funktionierende Welt erschaffen, die es vielleicht nach den Folgen des Hurricane Katrina in New Orleans und Umgebung so hätte existieren können. Die erst neunjährige Quvenzhané Wallis in der Hauptrolle als mutige Hushpuppy spielt mit so viel Power, dass es eine Freude ist und auch Dwight Henry, als ihr ums Überleben kämpfende Vater, spielt seine Rolle perfekt. Wer also einen Film sehen möchte, der in gewisser Weise total anders ist, als alle, die ihr vorher gesehen habt, ist hier genau richtig.

Django Unchained (Quentin Tarantino) 8.5/10

Natürlich mag ich die Filme von Tarantino, weil sie meistens ein enormes Tempo haben, extrem witzige Dialoge und meistens einen Charakter besitzen, der einfach so einmalig ist, dass er in der Popkultur weiterlebt, ohne an den Film gebunden zu sein - wie Samuel L. Jackson's Jules aus Pulp Fiction, oder Uma Thurman's Braut aus Kill Bill. Ebenso gelingt dies Christoph Waltz im Vorgängerfilm Inglourious Basterds als Obernazi Hans Landa. Er trägt auch diesen Film als Dr. King Schultz (welch ein Name!), der hauptberufliche Zahnarzt aus Düsseldorf und nebenbei Kopfgeldjäger zur Zeit der Sklaverei in den Südstaaten Amerikas. Unterstützt wird er von der eigentlichen Hauptfigur Django, einem befreiten Sklaven, der auf Rachetour im großen Stil unterwegs ist und dabei auf allerhand interessante Nebenfiguren stößt, allen voran Leo DiCaprio als meisterhaft schmierig-fiesen Candy. Alle Figuren machen den Film sehr sehenswert, doch ist er zu ausgefranst, eine stringentere Handlung hätte hier Wunder bewirkt. So sind die Dialoge zwar weiterhin unfassbar cool, aber auch viel zu lang an manchen Stellen - Gespräch zwischen Doc und Django über Brunhilde, come on - und manche Stellen waren dermaßen überflüssig, wie das zu brutale Wrestling-Match. Der Doc ist natürlich eine super Figur, doch Landa viel zu ähnlich, den Oscar hätte es nicht dafür bedurft. Aber egal, wer einen coolen Actionfilm sucht, ist hier richtig, vor allem weil wirklich alle Wünsche des Publikums am Ende erfüllt werden, aber was das zu bedeuten hat, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Silver Linings Playbook (David O. Russel) 9/10

Hier haben wir es einmal mehr mit dem "Good-Will-Hunting-Phänomen" zu tun, bei dem ich einen Film verdammt gut finde, obwohl er eigentlich gar nicht so gut sein kann auf dem Papier. Die Story hat man schon 1000 mal gehört: Mann verliert (zwangsweise) seine Frau, will sie wieder für sich gewinnen und erhält dabei Unterstützung von einer mysteriösen jungen Dame. Was den Film so toll macht ist zum einen das weltklasse Drehbuch, das einfach unglaublich gute Dialoge produziert und verrückte Situationen in sich trägt, die der Regisseur in sehr gute Szenen gepackt hat. Die beiden Co-Stars spielen ihre Rollen perfekt, allen voran Jennifer Lawrence, die als Tiffany zurecht den Oscar gewonnen hat und sogar Bradley "Hangover" Cooper hat sich mit seiner Rolle als Pat in Hollywood als ernster Schauspieler etabliert - hätte einer vor einem Jahr gesagt, dass ich einmal so einen Satz sagen sollte, ich hätte sie für verrückt erklärt, hier finde ich sogar die Tanzszenen gut, man glaubt es kaum.

Zero Dark Thirty (Kathryn Bigelow) 9.5/10

Ich dachte, man könnte keinen Film über die Liquidierung Osama bin Ladens machen. In der heutigen Zeit scheinen alle Interessierte durch social media in Besitz von jeglicher Information zu sein, die es über jedes Thema zu holen gibt. So dachte ich, dass diese Geschichte ein alter Hut ist, da war halt eine US-Einsatztruppe, die ein Loch im Boden fand und dann ihren Auftrag ausführte. Doch wie es dazu kam, das wird hier atemberaubend dargestellt und auch den Einsatz zum Schluss ist mit das spannendsten was ich in den letzten 20 Jahren gesehen habe, das meine ich ernst. Als ich das mit einem Freund zusammen sah, waren wir die ganze Zeit sprachlos und auch die Szenen die danach folgten hatten so einen heftigen Einschlag hinterlassen, dass keine Worte nötig waren, die Bilder haben einfach nur gewirkt. Die Drehorte wirken so realistisch, es ist unglaublich, man hat sie alle schon abgewandelt, in den Nachrichten gesehen. Jessica Chastain als knallharte Agentin spielt diese Rolle so charismatisch, bedenkt man auch, dass sie eine der wenigen Frauen ist, die an dem Einsatz teilnimmt. Ich möchte noch einmal betonen: Manche möchtegern-Militärfilme können dermaßen einstecken, allein schon wegen der bereits erwähnten letzten Szene. Kein leichter Film, das habt ihr ja schon gemerkt und einige Szenen sind fast unerträglich mit anzusehen, aber ein wichtiger Film, der sich wirklich lohnt.

Nicht gesehen bislang: Les Misérables (Tom Hooper), Lincoln (Steven Spielberg) Life Of Pi (Ang Lee) und Liebe (Amour, Michael Haneke)

Besserer Gewinner: Zero Dark Thirty

Mein persönlicher Gewinner: Moonrise Kingdom

Top 3 der übrigen Filme des Jahres:

1. Moonrise Kingdom (Wes Anderson) 9.75/10

Einer meiner Favoriten der letzten Jahre. Ich mag einfach alles an diesem Film. Einer der, wenn nicht sogar der beste Film Wes Andersons. Die Story ist relativ schnell erklärt: Zwei Kinder, Junge und Mädchen sind Außenseiter und reißen zusammen aus. Die Handlung findet auf einer fiktiven Insel in Neuengland der 1960er Jahre statt. Alles an dem Film ist wahnsinnig gut gemacht. Das Setting, bei dem man sich wie in einer Märchenwelt versetzt, das Outfit und die Requisiten, das sich nach Vergangenheit anfühlt und nicht zuletzt alle Figuren, die dermaßen sympathisch rüberkommen, dass man sich auch sehr gut eine Fernsehserie mit ihnen hätte vorstellen können, kommen sie sogar etwas kurz, allen voran Bill "Fucking" Murray als tragischer Vater (bei der Szene mit der Axt habe ich das ganze Kino mit meinem lauten Lachen erfreut). Wie bei jedem Film von Anderson wachsen einem die Figuren ans Herz, daran hat das Drehbuch auch einen gehörigen Anteil und es wurde auch völlig zurecht für den Oscar nominiert (leider die einzige Nominierung). Wer immer noch nicht überzeugt ist: Der beste Film, den ich jemals über das Heranwachsen gesehen habe. Ein verfilmter Bildungsroman und man kann ihn sich zwanzig mal ansehen und immer etwas neues entdecken, allein die Szenen im Pfadfindercamp, ein Traum.

2. Holy Motors (Leos Carax) 9.25/10

Ich warne euch direkt vorher, dieser Film wird nur etwa 10% gefallen, er ist sehr speziell. Ich will auch gar nicht weiter ins Detail gehen, außer, dass wir Monsieur Oscar einen Tag bei seiner Arbeit begleiten, fahrend durch Paris. Was dann jedoch geschieht ist so verrückt, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Wer von Filmen in letzter Zeit enttäuscht war und immer dachte, dass er die Handlung oder Szene bereits vorher schon einmal gesehen habe, seid versichert, hier habt ihr es mit etwas komplett neuem zu tun. Dass Denis Levant NICHT für die beste Hauptrolle nominiert wurde ist nicht zu akzeptieren, meiner Meinung nach hat in diesem Jahr keiner besser gespielt (Day-Lewis in Lincoln muss ich mir noch ansehen). Doch ist der Film ein französischer Independent-Film, eine Nominierung wäre da zu viel erwartet gewesen, so hat er aber enorm viele Kritikerpreise eingeheimst, was ich nur begrüßen kann.

3. Looper (Rian Johnson) 8.75/10

Welch ein cooles Szenario bei diesem Film entwickelt wurde. Als Buch hätte es meiner Meinung nach aber besser funktioniert, denn es gab viele Momente, bei denen ich einfach nur dachte: HÄÄÄÄ???, so verworren waren manche Übergänge. Doch nach mehrmaligem Sehen blickt man endlich durch und dann entfaltet sich einer der faszinierendsten Science-Fiction Filme der vergangenen Jahre. Joseph Gordon-Levitt untermauert hier seine Stellung als einer der besten Charakterdarsteller Hollywoods und auch Bruce Willis (dessen Rolle in Moonrise schon eine der besten war) ist hier endlich in einer ihm angemessenen Darstellung zu sehen, die etwas mehr emotionale Arbeit verlangt, als er es gewohnt ist (siehe RED oder Stirb Langsam). Das Problem ist einfach, dass er zu viel Handlung in zu kurzer Zeit dem Zuschauer übermitteln will und damit scheitert. Doch das mehrmalige Sehen wird hier echt belohnt und so macht das Ende deutlich mehr Sinn, als es zunächst den Anschein hat.

Weitere Knaller: Skyfall (Sam Mendes), Das Bourne Ultimatum (Tony Gilroy), Cloud Atlas (Tom Tykwer, Wachowskys), NICHT Dark Knight Rises (Christopher Nolan - eine meiner größten Enttäuschungen der letzten Zeit)


Sonntag, 8. September 2013

Platz 10 - Oscars 2001

Oscars 2001 - These sandals are made for walking and that's just what they do

Gladiator (Ridley Scott) 8.5/10

Manchmal müssen Filmstudios einfach mutig sein, denn wer hätte gedacht, dass ein Film über römische Gladiatoren der Oberkracher im Jahr 2000 sein würde? Eben, keiner, aber manchmal passt es einfach, vor allem bei Russel Crowe, der für seine Rolle als Maximus den Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Joaquin Phoenix brilliert erst als eifersüchtiger, dann machtgieriger Bösewicht Commodus. Einfach ein richtig gut gemachter und mitreißender Actionfilm, dass er jetzt der beste des Jahres sein soll, lässt sich in Frage stellen. Solche Produktionen wie Game Of Thrones wären allerdings gar nicht denkbar gewesen ohne den Erfolg dieses Films, also hat er schon seinen Eindruck in der Filmlandschaft hinterlassen. Bonuspunkt: Ralf Möller in einer Nebenrolle!

Tiger & Dragon (Crouching Tiger, Hidden Dragon, Ang Lee) 9.25/10

Ein Klassiker des Actionkinos und einer der Filme, die asiatisches Kino in Hollywood etabliert hat. Meiner Meinung nach viel wichtiger als der Gewinnerfilm, vermag er es doch um einiges besser effektvolle Kämpfe mit einer interessanten, hier auch eine für das westliche Publikum exotische und interessante Handlung zu verknüpfen, nie langweilig zu werden und dabei auch noch unglaubliche Bilder dem Zuschauer präsentiert. Man muss sich damit anfreunden, dass es kein realistischer Film ist, da fliegen auch schon einmal die Kämpfer ohne weiteres durch die Luft. Die Handlung zieht sich zum Ende etwas, aber sonst gibt es nichts an diesem Film auszusetzen.

Traffic (Steven Soderbergh), Chocolat (Lasse Halström) und Erin Brokovich (Steven Soderbergh) habe ich alle gesehen, das ist aber schon einige Jahre her. Also entfallen die Bewertungen.

Besserer Gewinner: Tiger & Dragon (hätte auch die beste Bewertung im Vergleich zu den übrigen drei)

Mein persönlicher Gewinner: Requiem For A Dream

Top 3 der übrigen Filme des Jahres:

1. Requiem For A Dream (Darren Aronofsky) 9.5/10

Ich habe noch nie schockierter auf das Ende eines Films reagiert und es dauerte auch mehrere Jahre, bis ich mir ihn ein weiteres Mal angesehen habe. Es ist kein Film für einen gemütlichen Abend auf der Couch. Danach wird man sich garantiert schlecht fühlen. Doch ist er so wichtig, wie kaum ein anderer in den letzten 20 Jahren, zeigt er doch mit aller Deutlichkeit und auch Brutalität, wie Drogen einen Menschen zerstören kann. Alle Schauspieler sind großartig, allen voran Ellen Burstyn, die für ihre Rolle den Oscar hätte gewinnen MÜSSEN. Wäre der Film in den letzten Jahren veröffentlicht worden, ich garantiere, dass er sehr viele Nominierungen mehr bekommen hätte, die Academy hat sich dem Independent Film um einiges mehr geöffnet. Dieser Film sollte sich jeder ansehen, ohne Ausnahme, man fühlt sich danach nicht gut, aber er sagt so viel über die Folgen von Drogenmissbrauch, Einsamkeit und Isolation aus, dass er einen wichtigen Einfluss auf das Leben aller nehmen kann.

2. Die werckmeisterschen Harmonien (Werckmeister Harmonies, Bela Tarr) 9.25/10

Ein Independent Film, wie er im Buche steht und ich bin auch erst vor kurzen auf ihn gestoßen. Wenn ihr schon dachtet: Boah, der Mattes kennt hier ja obskure Filme, von denen hab ich noch nie was gehört. Tja, da seid ihr hier nochmal ein Level weiter. Dies ist ein Schwarzweißfilm aus Ungarn, der aus etwa zwölf einzelnen, jeweils etwa zehn Minuten langen Szenen besteht und absolut faszinierend ist. Die Story ist sehr schematisch gehalten, der junge Valuska wandelt durch die Straßen seiner eisigen Stadt, die Männer der Stadt stehen nutzlos auf dem Marktplatz, als ein Zirkus in die Stadt kommt, der die Ordnung durcheinander bringt. Wer Spaß an Kunst hat, sollte sich diesen Film ansehen, denn er ist das nächste, was an ein filmisches Kunstwerk herankommt. Die Musik ist ausgezeichnet und es wird eine unglaubliche Atmosphäre geschaffen, besonders bei der Szene im Krankenhaus, da trifft die ganze filmische Wucht auf den Zuschauer, wie man es nie erwartet hätte.

3. In The Mood Of Love (Wong Kar Wai) 9.25/10

Einer DER Filme über die Liebe. Als ein Mann und eine Frau, Nachbarn in einem Gebäude in Hong Kong, vermuten, dass ihre Partner sie betrügen, finden sie zueinander. Das ist schon die ganze Geschichte, aber sie ist bewegender, als manche Filme mit weitaus mehr Handlung und so ist es auch um einiges realistischer, denn das Leben ist halt manchmal so simpel. Alles an diesem Film ist wunderschön. Die Bilder, Kulissen, Kamera, Kostüme, alles ist perfekt ausgewählt und man kann einfach nur in den Bildern schwelgen. Man leidet mit den beiden mit, ob man will oder nicht, sie werden wahnsinnig gut von Maggie Cheung und Tony Leung dargestellt.

Weitere Knaller: Amores Perros (Alejandro González Iñárritu), Frequency (Gregory Hoblit), High Fidelity (Stephen Frears)



Platz 11 - Oscars 1999

Oscars 1999 - Shall I compare thee to a summer's day? I reckon, why should'nst thou??!!


Shakespeare in Love (John Madden) 8.5/10

Hier spricht der Englisch-Student: Ich finde diesen Film großartig und bin da in der Minderheit von etwa 2% der Weltbevölkerung, die mit der Entscheidung der Academy, ihn mit dem Hauptpreis auszuzeichnen, zufrieden ist. Damals war es natürlich ein riesiger Aufschrei, dass solch leichtes Material gegen das Schwergewicht von Spielberg gewinnen würde, aber darum soll es jetzt nicht gehen. Der Zuschauer erlebt, ja was erlebt er überhaupt? Zum einen den Barden, wie er als junger Mann im viktorianischen England ein Stück schreibt, ihn eine Schreibblockade befällt und er, desillusioniert, nach Inspiration langt. Zum anderen einen interessanten Einblick in das Leben zum Ende des 16. Jahrhunderts, von dem ich aber hier nichts weiter preisgeben werde. Jeder, der einmal ein Stück von Shakespeare gelesen hat - natürlich im Original - wird hier seine Freude haben, besonders wenn man das eine gut kennt, ich meine das mit den "two households". Erwartet keinen weltbewegenden Film, es ist einfach einer, der richtig viel Spaß macht, besonders wenn man etwas über den Hintergrund bescheid weiß.

Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan, Steven Spielberg) ???

Ahhhh, confession time: Ich habe diesen Film das letzte mal vor etwa 5 Jahren gesehen und kann mich mit dem besten Willen kaum mehr an ihn erinnern, außer die berühmte Eröffnungsszene am D-Day, der Landung der Alliierten in der Normandie. Hinter feindlichen Linien hat ein Spezialtrupp den Auftrag, Soldat James Ryan nach Hause zu holen, da seine drei Brüder bereits vorher im Krieg gefallen sind. Der Film erzählt von der Suche nach ihm. Er wurde sehr eindrucksvoll gemacht, aber ich hielt ihn immer für zu lang und es wurden zu viele Nebenschauplätze eröffnet und so ging der Fokus der Handlung verloren. Ich werde mir ihn in nächster Zeit nochmal ansehen, Updates folgen.

Der schmale Grat (The Thin Red Line, Terrence Mallick) 8.5/10

Wenn der vorherige Film bereits zu viele Nebenfiguren hatte und den Fokus aus den Augen verloren hatte, dann übertrifft dieser Film ihn noch einmal um ein vielfaches in dieser Hinsicht. Die Identifikationsfiguren gehen von der einen zur anderen Szene verloren und es kann nie eine richtige Bindung aufgebaut werden. Ich sehe dies jedoch nicht als Kritikpunkt an Terrence Mallick's Werk, der sich für diesen Film sage und schreibe zwanzig Jahre Zeit gelassen hat. Er handelt von der Schlacht um Guadalcanal im Pazifik während des Zweiten Weltkriegs und zeigt mit seiner Methode die Beliebigkeit des Krieges, bei dem jeder betroffen ist und ohne weiteres von jetzt auf gleich sein Leben verlieren kann. So sind große Namen wie Clooney, Nolte, Brody oder Cusack in minimalen Nebenrollen versteckt und ein Großteil der Handlung wird von Jim Caviezel als Pvt. Witt getragen, der Abseits des Kriegsschauplatzes die Schönheit in der Natur sucht und findet, dabei philosophiert und sich fragt, was der Sinn des Ganzen ist. Klingt verrückt, ist es im gewissen Maße auch. Man muss sich auf diesen Film einlassen, sich nicht von den merkwürdigen Sprecher irritieren lassen und dann kann man die Machart dieses Werkes genießen. Denn die Bilder, Atmosphäre und Musik sind einmalig und dürfen nicht verpasst werden.

Das Leben ist schön (La vita e bèlla, Roberto Benigni) und Elizabeth (Shekhar Kapur) habe ich bislang jeweils erst einmal gesehen, Bewertung entfällt.

Besserer Gewinner: Vielleicht Der schmale Grat, aber ich kann mich auch mit der Wahl der Academy anfreunden.

Mein persönlicher Gewinner: Rushmore

Top 3 der übrigen Filme des Jahres:

1. Rushmore (Wes Anderson) 9.5/10

Manche Leute werden diesen Film nicht mögen und da sage ich gleich: Diese Leute werden mir bestimmt unsympathisch sein. Denn was hier auf den Schirm gezaubert wird kann man eigentlich nur mögen. Der Humor ist nicht alltäglich, im Englischen würde man vielleicht "quirky" sagen, gegen die Norm und deshalb dürften Probleme bei manchen auftreten. Aber dazu kann ich nur sagen: Macht euch mal locker. Wer sich wirklich auf diesen Film einlässt wird erkennen, dass er nicht nur einer der witzigsten Filme der letzten Jahre ist, sondern auch, wie alle Wes Anderson Filme (zu denen ich noch kommen werde), ein verdammt großes Herz besitzt und jeder Figur Schwächen und Stärken einräumt. Als Bonuspunkt: Bill "Fucking" Murray in einer seiner besten Rollen.

2. Der Staatsfeind Nr.1 (Enemy of the State) 9.25/10

Diesen Film habe ich damals als 11-Jähriger im Kino gesehen, habe mich also hereingeschmuggelt und wurde nicht enttäuscht. Damals war er mein absoluter Lieblingsfilm und auch heute noch haut er mich mit seiner Geschwindigkeit unddes Szenarios der totalen Überwachung regelrecht um. Überlegt man sich, was für Probleme heute, 15 Jahre, nachdem der Film entstanden ist, in unserer Gesellschaft herrschen (Prism, NSA), ist der Film aktueller denn je. Aber auch, wenn man sich gar nicht um den politischen Hintergrund schert, hat man es hier mit einem der besten Thriller überhaupt zu tun.Gene Hackman in einer seiner letzten großen Rollen (zu einer besseren kommen wir in einer der kommenden Einträge) und Will Smith als glaubwürdiger Anwalt, dessen komplettes Umfeld in Mitleidenschaft gezogen wurde, machen diesen Film so gut.

3. The Big Lebowski (Joel & Ethan Coen) 9/10

Der Dude, man. Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, ist selbst Schuld. Eine total verrückte Story, mit regelrecht surrealer Struktur wird hier angeboten und Charaktere, wie sie anders nicht hätten sein dürfen. Walter, der grimmige Vietnam-Veteran mit felsenfesten REGELN, Donny, der leichtgläubige, treudoofe Bowlingkumpel und eben El Duderino persönlich, der größte Chiller unter dem Angesicht des Herrn. Also schnappt euch einen White Russian, schiebt die DVD ein und genießt einen der Filme, die man am häufigsten sehen kann und jeden Spruch zu jeder Gelegenheit bringen kann, weil ein Teppich einfach das Zimmer zusammenhält, man.

Weitere Knaller: Ronin (John Frankenheimer), Truman Show (Peter Weir), Pi (Darren Aronofsky)

Sonntag, 1. September 2013

Platz 12 - Oscars 2009

Oscars 2009 - Jai Ho, everyone! 

Slumdog Millionär (Slumdog Millionaire, Danny Boyle) 7.75/10

Schlägt man im Wörterbuch unter "Feel-Good-Movie" nach, dann müssten man auf diesen Film stoßen. Erzählt wird die Geschichte von Jamal, einem Waisenjungen, den es einmal quer durch Indien verschlägt bei seiner Suche nach dem Glück. Das klingt jetzt sehr vage, soll aber auch nicht mehr ins Detail gehen, weil seine Ziele nicht von vornherein klar sind und der Film deshalb immer spannend bleibt. Die Handlung hangelt sich an einer Runde "Wer wird Millionär" entlang, bei der Jamal wie durch ein Wunder alle Fragen beantworten kann, obwohl er ja eigentlich absolut ungebildet sein soll... Die Szenen hier wirken doch extrem konstruiert, was zum einen natürlich einen ganz eigenen Reiz ausmacht, zum anderen allerdings beim Buch von Vikas Swarup, auf dem der Film beruht, um einiges besser funktioniert. Dasselbe Problem findet man auch bei Filmen wie Forrest Gump (auf den ich natürlich noch zu sprechen kommen werde), sieht man aber darüber hinweg und lässt sich einer von der mitreißenden Handlung mitziehen, dann kann man viel Spaß bei diesem Film haben. Musik und Kamera sind weltklasse und auch die Schauspieler wissen durch alle Generationen zu überzeugen.

Der seltsame Fall des Benjamin Button (The Curious Case of Benjamin Button, David Fincher) 8.5/10

Wie es so häufig das Problem bei epischen Geschichten eines Lebens ist, hätte auch dieser Film die eine oder andere Kürzung gut vertragen können. Genauso wie beim Slumdog wird das Leben des Hauptcharakters chronologisch erzählt, doch der Clou bei der ganzen Sache ist der, dass Benjamin als alter Mann auf die Welt kommt, im Körper eines Babys. Er muss deshalb nicht nur lernen zu laufen, zu sprechen und so weiter, sonder auch mit den Leiden des Alters kämpfen. Diese Änderung zum gewohnten Schema machen den Film sehr interessant und bieten neue Einblicke in ein eigentlich ausgefahrenes Genre. Tolle Bilder von Claudio Miranda, die exzellenten Spezialeffekte, bei denen man den Alterungsprozess aller Charaktere glaubt und bis in die kleinste Nebenrolle (Lane von Mad Men!!) sind gut besetzt worden. Wer also Lust auf einen epischen Film hat, hier seid ihr richtig.

Milk (Gus van Sant), Der Vorleser (The Reader, Stephen Daldry) und Frost / Nixon (Ron Howard) habe ich bislang nur einmal, beziehungsweise noch gar nicht gesehen. Traurige Meldung eben bei twitter gesehen: Der Journalist David Frost, auf den der letztgenannte Film beruht, ist heute gestorben.

Besserer Gewinner: Benjamin Button (aber keiner der Nominierten hat mich von den Socken gehauen)

Mein persönlicher Gewinner: Brügge sehen und sterben

Top 3 der übrigen Filme des Jahres:

1. Brügge sehen und sterben (In Bruges, Michael McDonagh) 9.5/10

"Fucking Bruges". Das ist eine der ersten Dinge, die der Profikiller Ray von sich gibt, als er zur Strafe ins belgische Kaff Brügge versetzt wurde, weil er einen Auftrag versaut hat. Begleitet wird er von seinem gutmütigen Kollegen Ken und zusammen sollen sie auf einen Anruf ihres Bosses Harry warten, der ihnen weitere Instruktionen geben soll. Ken findet die Schönheit in der zugegebenermaßen wunderschönen, mittelaterlichen Stadt (ich hab sie selbst besucht, echt wunderschön), während Ray am liebsten sofort wieder verschwinden will und sich nur halbwegs mit belgischem Bier bei Laune halten kann. Was sie desweiteren im Exil erleben, wird hier nicht verraten, aber es ist zum totlachen und für Action wird auch gesorgt.

2. So finster die Nacht (Lat den rätta komma in, Tomas Alfredson) 9.25/10

Wer von Vampirfilmen genug hat nach der unsäglichen Teenie Filmreihe, aber trotzdem noch mit einem Prozent glaubt: Vampire sind eigentlich schon ganz cool, der ist hier richtig. Kein billiger Kitsch oder Action mit muskelbepackten Vollidioten, sondern ein Vampirfilm, wie er sein soll. Erzählt wird die Geschichte des Außenseiters Oscar, der in einer schwedischen Vorstadt lebend, das seltsame Mädchen Eli trifft, sich mit ihr anfreundet und sich dank ihrer Hilfe seinen Peinigern in den Weg stellen kann. Eli ist ein Vampir, aber nicht so, wie man sich das vorstellt, oder durch bescheuerte Filme wieder kaputt gemacht wurde, lasst euch einfach überraschen, ich will jetzt auch nicht alles vorwegnehmen, hier habt ihr es mit einem der besten Filme mit Horrorelementen der letzten Jahre zu tun, aber die Geschichte und die beiden Kinder ist herzergreifend und einzigartig.

3. Gran Torino (Clint Eastwood) 9/10

Ich habe mir diesen Film ohne jegliche Erwartung angesehen und wurde dermaßen überrascht. Clint Eastwood spielt den grummeligen Eigenbrötler Walt Kowalski, den seine Familie nach dem Tod seiner Frau am liebsten im Heim sehen will, doch er geht seinen eigenen Weg und so gerät er in einen Nachbarschaftskonflikt, bei dem eine junge asiatische Familie in die Fänge von Bandenkriminalität gerät. Er nimmt den Sohn der Familie, Tao, natürlich widerwillig unter seine Fittiche und bringt ihm bei, was es heißt, ein ehrenwertes Leben zu führen. Ich war so überrascht, sowohl von Eastwood, von dem ich nicht mehr viele große Werke erwartet habe (zu einem weiteren kommen wir noch später), aber auch, weil die Geschichte so bekannt vorkam, dass sie mich nicht überzeugen würde. Ganz im Gegenteil: Ein toller Film, der bewegt, Freude bereitet und man sich wirklich mit fast jeder Altersschicht ansehen kann. (Super Geschenktipp für eure Eltern).

Weitere Knaller: The Dark Knight (natürlich, hätte ich auch zu meinen Top 3 zählen können, aber ihr kennt ihn und ich könnte euch nichts neues über den Film berichten), Waltz With Bashir, Kung Fu Panda (einer der witzigsten Animationsfilme der letzten Jahre), Wall-E.

Dieses Blog durchsuchen