Samstag, 23. August 2014

Harry Potter 1 & 2 (Stein der Weisen, Kammer des Schreckens)

 You're a wizard, Harry! 

So, liebe Leute, bevor es mit meinem Special über das Ende eines Filmes weiter geht, bespreche ich heute zwei Filme, die ihr alle kennen werdet: Die ersten beiden "Harry Potter"-Teile. Nachdem ich einen unfassbar witzigen Artikel bei buzzfeed gelesen habe, bei dem ein Autor mit 30 zum ersten mal die Filme sieht. Kurzerhand haben meine Freundin und ich mal wieder angefangen, alle Teile nach und nach anzusehen, diesmal im Original (was ich davor noch nicht gemacht habe). Ich muss sagen, auch einige Jahre danach, machen die Filme noch eine Menge Spaß. Die Bücher bieten mehr Details, aber wer kurz entspannen will und in eine magische Welt abtauchen möchte (sorry, den MUSSTE ich bringen), der ist hier natürlich genau richtig, fühlt er sich nicht zuletzt an seine Kindheit erinnert. Bevor wir ans Eingemachte gehen, bietet es sich an hier noch einmal auf "Boyhood" hinzuweisen, dem bislang besten Film des Jahres 2014. In einer Szene gehen die Darsteller verkleidet als Harry und Co. zu einer Buchpremiere (der vierte Teil, zu dem ich später kommen werde...) und ebenso habe ich einen schönen Link gefunden, der beide Trailer vereint. Viel Vergnügen!

Teil 1:
Harry Potter und der Stein der Weisen
"No post on Sundays!"


HP and the Sorcerer's Stone. Chris Columbus, 2001 - 8.25/10

Der erste Teil ist auch der lustigste von allen. Zwar lassen sich in den anderen humorige Elemente finden, doch nehmen sie von Film zu Film immer mehr ab, bis man im letzten Teil geradezu hofft, dass mal jemand die Stimmung auflockern kann. Ab dem Ende des vierten Teils geht es nur noch bergab auf der Gag-Skala, die hier im allerersten Abenteuer noch sehr hoch liegt.

Dies liegt vor allem an der ersten halben Stunde. Richard Griffiths (RIP) ist perfekt besetzt als Onkel Vernon, britischer geht es schon kaum, ich habe so gut wie in jeder Szene mit ihm gelacht. Schade, dass die potentielle Montage rausgenommen wurde, bei der die Dursleys und Harry durch die Gegend fahren, bevor sie schließlich auf der winzigen Insel im Meer mit dem Leuchtturm landen. Sonst ist fast alles genauso belassen wie im Buch, es gab so gut wie keine Veränderungen, was sehr zu loben ist. Der Übergang von der normalen Welt in die Welt der Zauberer ist nach wie vor "magisch" (auch der musste kommen). Man kann dermaßen viele Details entdecken bei Harrys ersten Gang durch die Winkelgasse, dass es an klassisches Kino der Attraktionen erinnert.

Generell zu diesem Special gesagt: Ich werde kaum auf die Handlung eingehen, von der ich ausgehe, dass ihr sie kennen werdet. Harry erfährt, dass er ein Zauberer ist und erlebt sein erstes Jahr in Hogwarts, wo er nebenbei noch den Stein der Weisen aus den Händen seiner Nemesis Lord Voldemort, aka Du-weißt-schon-wer reißen kann. Klassisches erstes Jahr an einer neuen Schule. Man merkt, dass die Hauptdarsteller Kinder sind, denn wenn so eine Anweisung kommt wie "Harry sah verwirrt aus", dann legt sich Daniel Radcliffe dermaßen ins Zeug, dass es teilweise lachhaft wirkt, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Denn ansonsten machen sie ihre Sache ordentlich.

Die älteren Darsteller sind da noch überzeugender. Vor allem Alan Rickman als Severus Snape hat extrem viel Spaß in seiner Rolle - so scheint es zumindest, er lacht ja in keiner Szene. Aber dafür kann er zeigen, was er schauspielerisch leisten kann und zieht jede Zeile Dialog genüsslich in die Länge. Maggie Smith (der Star aus der Serie Downton Abbey) als McGonnagel zu beobachten ist ein Vergnügen, vor allem, dass sie ihren schottischen Akzent präsentieren kann.

Zum Ende des Films schlägt der Film plötzlich brutal um und Harry kann einfach so einen Mann töten, was im Buch schon problematisch war, aber kein Thema, dafür gewinnt Gryffindor auch den House-Cup. Gut gemacht, Harry. Die übergeordnete Handlung wirkt teilweise überfrachtet, da wäre weniger mehr gewesen und ich persönlich hätte lieber mehr vom Schulleben gesehen.

Aber gut, ein vor allem an Kinder gerichteter Film, auch wenn das Ende schon ziemlich brutal rüberkommt, aber solch eine nicht für junge Zuschauer gedachte Szene kommt in jedem Teil vor. Der Slapstick ist hoch in diesem ersten Film, der nach wie vor genauso unterhält wie beim ersten mal. Wenn ihr ihn noch nicht im Original gesehen haben solltet, dann holt es nach, der Film wird dadurch noch eine Spur besser, der Wortwitz ist um einiges klarer erkennbar.


Teil 2:
Harry Potter und die Kammer des Schreckens
HP and the Chamber of Secrets. Chris Columbus, 2002 - 7.75/10

Weiter geht die wilde Fahrt nach England, genauer gesagt nach Litte Whinning, Surrey, Ligusterweg 4. Dort bei den Dursleys wohnt nach wie vor Harry Potter, der berühmteste junge Zauberer der Welt, dessen Ruhm eigentlich noch gesteigert sein müsste, nach seinen Heldentaten aus dem ersten Schuljahr. Doch so bleibt er auch im zweiten Jahr den Sommer über bei den Dursleys. In der ersten Szene bekommen Vernon und Petunia Besuch von seinem Boss und alles soll rund laufen. NATÜRLICH geht alles komplett schief, dank einer mysteriösen Kreatur, die plötzlich in Harrys Zimmer aufgetaucht ist: Dobby der Hauself (RIP).

Die Einführung dieses neuen Charakters bringt allerhand Schwung in die Handlung, was ihr auch gut getan hat, denn nochmal dieselbe Reise nach Hogwarts wie im ersten Teil wäre auch langweilig gewesen. So kommt es, dass Harry eben nicht wie gewohnt von den Dursleys zum Bahnhof gebracht wird, sondern, dass er von Familie Weasley - Ron und die Zwillingen - per fliegendem Auto abgeholt wird. Er verbringt den Rest seiner Ferien im Fuchsbau, der genauso dargestellt wurde, wie man es sich im Buch vorgestellt hat: Ein Haus, das nur so aus allen Nähten platzt, dabei eine sehr heimelige, warme, familiäre Atmosphäre ausstrahlt. Etwas, das von Familie Malfoy nicht sagen kann (obwohl sie alle unfassbare Frisuren haben).

Sehr lustig geworden ist der neueste Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Gilderoy Lockhart (mit sehr viel Freude von Shakespeare-Veteran Kenneth Brannagh gespielt), der auf schmierige Art und Weise seine scheinbaren Erfahrungen seinen Schülern mitteilen will. Die Szenen mit ihm gehören zum besten am Film, der etwas mit dem Tempo zu kämpfen hat, er zieht sich teilweise sehr. Wenn ihr die Gelegenheit habt: Schaut euch die geschnittenen Szenen an, die einige Momente des Films viel besser verständlich machen (Ginnys Handlungen werden klarer). SPOILER, aber ihr kennt ja die Handlung:  Schade, dass Hermine zu Stein wird, sie ist ja allgemein bekannt die schlauste Hexe der Zaubereiwelt, die gut im Finale hätte mithelfen können.

Aber auch hier ist das meiste gut gelungen, man merkt schon, dass es düsterer wird, das letzte Viertel des Films findet komplett in der Kammer des Schreckens statt. Wie bereits erwähnt, wird es nur noch dunkler in den nächsten Abenteuern. Die Spezialeffekte sind auch heute noch ansehnlich, von der Ausstattung und Kostümen muss man ja gar nicht lang reden, sie sind ausgezeichnet gelungen.



Fazit: Das waren die ersten beide Episoden aus Harrys Leben. Ihr merkt vielleicht, dass ihr an Momente eurer Kindheit erinnert werdet, was natürlich beabsichtigt war. Wenn ihr die Filme noch mal schauen solltet, dann werdet ihr garantiert noch Sachen entdecken, die euch damals entgangen sein könnnen.







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